Die Arbeitslosenquote im Bezirk Göppingen ist im August auf 3,9 Prozent gestiegen
Mehr jüngere Arbeitslose

Die Zahl der Arbeitslosen im Raum Kirchheim ist im August leicht angestiegen. Und wie in dem Sommermonat üblich, sind es zu einem Großteil ­Jugendliche unter 25 Jahren, die sich nach dem Ende der Schule oder der Ausbildung arbeitslos ­gemeldet haben.

Göppingen. „Der Anstieg der Ar­beitslosigkeit, vor allem bei jüngeren Menschen, hat überwiegend saisonale Gründe. Sie suchen derzeit eine Stelle, weil duale Ausbildungen und berufsbildende Schulen geendet haben“, erklärt Wilfried Hüntelmann, Leiter der Göppinger Arbeitsagentur. Entsprechend deutlich war der Anstieg bei den Jüngeren auf Jobsuche: Mit 343 Personen mehr lag ihre Zahl um fast ein Viertel höher als im Juli.

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 9 097 dem Rechtskreis Sozialgesetzbuch II an und wurden von den Mitarbeitern der Jobcenter betreut. Das waren 0,8 Prozent mehr als im Vormonat. Verglichen mit August 2013 waren 0,3 Prozent weniger arbeitslos gemeldet.

Im August waren 344 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet; das waren 58,5 Prozent mehr als im Vormonat, aber 2,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 756 Arbeitslose, 24,3 Prozent mehr als im Vormonat, aber 7,1 Prozent weniger als im August 2013.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zum Juli um 20 oder 0,4 Prozent auf 5 140 Personen gesunken. Das sind 0,2 Prozent mehr als im August 2013.

Die Arbeitslosenquote, die auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen berechnet wird, stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent im August. Erstmals seit März ist die Quote damit wieder gestiegen. Im August 2013 lag die Quote bei 4,0 Prozent. Im Landkreis Göppingen lag sie bei 4,3 Prozent und im Landkreis Esslingen bei 3,6 Prozent.

Im Geschäftsstellenbezirk Kirchheim ist die Arbeitslosigkeit von Juli auf August um 73 auf 1 987 Personen gestiegen. Das waren 159 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg im August von 3,5 auf 3,7 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 4,0 Prozent. Dabei meldeten sich 544 Personen arbeitslos, 99 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 463 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Der Bestand an Arbeitsstellen im Bereich Kirchheim ist im August um 27 Stellen auf 1 200 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 328 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im August 343 neue Arbeitsstellen, 19 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 2 899 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 494.

Insgesamt waren im Bezirk Göppingen im August 8 163 ungeförderte Stellen zur Besetzung gemeldet. Das waren 4,9 Prozent mehr als im Vormonat und 14,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen ist im letzten Monat ebenfalls gestiegen: Insgesamt 2 638 Stellen wurden neu gemeldet. Das waren 2,1 Prozent mehr als im Juli, und 4,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen 4 941 Bewerber um eine Ausbildungsstelle, das entspricht einem Minus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 5 029 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 0,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

„Die meisten Ausbildungsverhältnisse sind jetzt unter Dach und Fach und die Verträge unterschrieben. Trotzdem: Wer bei seiner Berufswahl und auch regional flexibel ist, hat noch immer die Chance, einen Ausbildungsplatz zu finden. Denn auch noch einige Wochen nach dem klassischen Ausbildungsbeginn am 1. September kann man noch mit der Ausbildung starten“, ermutigt Bettina Münz, Geschäftsführerin des operativen Bereichs der Göppinger Arbeitsagentur. Sie wirbt auch für die ausbildungsbegleitenden Hilfen – eine Art Stützunterricht -, die Betriebe für ihre Auszubildenden beantragen können, wenn es Probleme in der Berufsschule gibt. „Wir bieten diese Hilfe auch gleich zu Beginn der Ausbildung an, damit Probleme erst gar nicht entstehen“.aa