Der Weilheimer Jugendtreff zieht nächstes Jahr in den Realschulpavillon um
Mehr Platz für Kinder und Jugendliche

Qualifizierte Mitarbeiterinnen und gute Ideen sind da – allein am Platz hat es beim Kinder- und Jugendtreff in Weilheim bisher immer gehapert. Das soll sich nun ändern: Die Einrichtung des Kreisjugendrings bekommt neue, größere Räume.

Weilheim. Schon lange hegen Evelyn Schmidt und Nicole Demming einen ganz großen Wunsch: dass der Kinder- und Jugendtreff Weilheim eine neue Bleibe findet. Noch müssen die beiden beim Kreisjugendring angestellten Mitarbeiterinnen und ihre jungen Besucher nämlich mit äußerst begrenzten Möglichkeiten auskommen. Ihnen stellt die Stadt in der Limburghalle ein kleines Büro und einen großen Raum zur Verfügung – aber eben nur einen. „Kinder zwischen sechs und zehn dürfen im Moment etwa nur mittwochnachmittags kommen“, so Nicole Demming. Ältere haben dann keinen Zutritt. Für sie sind andere Zeiten reserviert, zu denen wiederum die Jüngeren draußen bleiben müssen. Auch können sich Mädchen und Jungen oder einfach unterschiedliche Jugendgruppen nicht aus dem Weg gehen – eine Situation, die für alle unbefriedigend ist.

Jetzt haben Evelyn Schmidt und Nicole Demming ebenso Grund zur Freude wie die jungen Bewohner der Zähringerstadt: Der Kinder- und Jugendtreff bekommt neue Räume. Einstimmig hat der Weilheimer Gemeinderat beschlossen, der KJR-Einrichtung ab nächstem Sommer den Realschul-Pavillon zur Verfügung zu stellen. Aufgrund allgemein rückläufiger Schülerzahlen werden die vier Klassenzimmer im 2007 errichteten Pavillon ab dem Schuljahr 2015/2016 nicht mehr für den Unterricht benötigt.

„Ein Umbau könnte nächstes Jahr in dem Sommerferien stattfinden, sodass es möglich wäre, den neuen Jugendtreff im Oktober 2015 zu öffnen“, stellte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle im Gemeinderat den anvisierten Zeitrahmen vor. Viel müsse nicht an dem Gebäude getan werden: „Es handelt sich um kleinere Umbauten“, so Züfle.

Im Großen und Ganzen solle die Raumstruktur mit vier gleich großen Klassenzimmern erhalten bleiben. „Einer wird zum Café, einer zum Billardraum, einer ist für Projekte gedacht und der letzte ist das Büro“, zählte Johannes Züfle auf. Der Büroraum werde noch einmal unterteilt in einen Arbeitsbereich und einen Abstell- und Putzraum. Neu dazu kommen im Pavillon zudem eine zweite Toilette und Glasausschnitte in den Wänden, die für Transparenz sorgen. Rund 82 000 Euro wird der Umbau kosten. „Und damit lassen sich die Räume des Jugendtreffs vervielfachen“, veranschaulichte der Schultes, welch großen Gewinn die verhältnismäßig kleinen Investitionen bringen.

„Wir sind sehr zufrieden“, kommentierte Nicole Demming die gute Nachricht. „Wir haben dann in Zukunft viel mehr Möglichkeiten, Projekte und Angebote parallel laufen zu lassen.“ Die bisher strenge Altersstruktur lasse sich öffnen. „Zum Beispiel können wir mit den Kleinen draußen spielen, während die Jugendlichen drinnen sind.“ Auch die Nähe zum Bildungszentrum Wühle begrüßt die Sozialpädagogin. „Wir können dann mehr schulnahe Angebote machen, die sich eben nicht in der Schule selbst, sondern in ganz anderer Atmosphäre abspielen.“

Auch beim Betreuungsumfang im Jugendtreff soll sich etwas tun. „Es ist daran gedacht, die Öffnungszeiten durch den Einsatz von Ehrenamtlichen auszuweiten“, kündigte Bürgermeister Johannes Züfle an.

Rund ein Jahr ist nun noch Zeit, um über die genaue Ausgestaltung nachzudenken – organisatorisch und vom Inventar her. Klar ist, dass beispielsweise der Billardtisch oder die Dartsscheibe mit umziehen. Bei der sonstigen Gestaltung der Räume und auch des Angebots im künftigen Jugendtreff sollen die Jugendlichen ein mitspracherecht habeen. Schon wäherdn des Jugendforums im Mai hatte sich eine Gruppe von jungen Teilnehmern überlegt, wie ihr neuer Treffpunkt aussehen könnte und was sie von ihm erwarten. „Diese Arbeitsgruppe wollen wir jetzt aktivieren“, kündigte Nicole Demming an. „Wir werden zusammen mit den Jugendlichen auch hinterfragen, ob das, was sich die Erwachsenen überlegen, für sie passt“, versprach Züfle. Beispielsweise dürften die jungen Nutzer auch beim Farbkonzept ein Wörtchen mitreden.