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Mein Freund, der Baum?

Dieser Leserbrief nimmt keinen Bezug auf einen veröffentlichten Artikel im Teckboten. Er soll vielmehr zeigen, dass der sogenannte Baumschutz der Stadt Kirchheim zwar die Bäume schützt, aber die Wohn- und Lebensqualität und Gesundheit der Bürger dabei gleichgültig sind.

Seit mindestens vier Jahren appelliere ich an die Stadtverwaltung, die übergroße Linde, die von meiner Terrasse nur eine Gehwegbreite entfernt steht und weit in mein Grundstück hineinragt, zu fällen. Sie ist über und über mit Läusen bedeckt, wirft schon im Sommer Unmengen von klebrigen Blüten und Laub ab. Diese schmierige Mischung bedeckt meine Möbel, meine komplette Terrasse, so dass ich diese nicht nutzen kann. Außerdem kann ich auf der Seite des Hauses kein Fenster öffnen, ohne dass ich diese Flugobjekte im Übermaß in der Wohnung habe. Die Dachrinne ist regelmäßig verstopft und der riesige Baum nimmt im Haus das Tageslicht.

Die alljährliche Antwort, aktuell vom Umwelt- und Naturschutzbeauftragten, war auch diesmal wieder, ich solle mich freuen an der Natur und am Schatten, den dieser Baum spendet. Eine Kronenpflege fände demnächst statt, wie auch in den vergangenen Jahren. Dies bringt jedoch nur kurzfristige Linderung des Problems. Frage: Ist es Willkür oder stehen öffentliche Belange grundsätzlich vor denen des Bürgers? Müssen Bäume mehr geschützt werden als die Anwohner? Was spricht dagegen, eine sogenannte Ersatzpflanzung eines niedrigeren Baumes an besagter Stelle vorzunehmen „zur Verbesserung des Stadtklimas und zur Sicherung der Lebensräume zahlreicher Tierarten“? (Zitat aus der Baumschutzsatzung der Stadt Kirchheim).

Gudrun Beckers, Kirchheim