Berlin/Bissingen. Gestern präsentierte der Minister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Peter Ramsauer, in Berlin im Rahmen eines Forschungsprojekts „das Haus der Zukunft“. Das Berliner Modellprojekt kombiniert innovative Entwicklungen aus der Bau- und Fahrzeugtechnik und ist mit modernster Photovoltaik- und Energiemanagementtechnik ausgerüstet. Es ist nicht nur äußerst energieeffizient, sondern auch ansprechend im Design und vollständig recycelbar. Noch während Peter Ramsauer das Haus, das doppelt so viel Energie produziert wie es verbraucht, der Öffentlichkeit vorstellte, stellten fünf Mitarbeiter der Bissinger Firma Holzbau Merkle die ersten Bauelemente in der Fasanenstraße 87 in Berlin-Charlottenburg auf und gaben damit den Startschuss für den Bau des Gebäudes. Mitte November soll das Haus eingeweiht werden.
Minister Ramsauer: „Das Haus entsteht in bester Berliner Wohnlage und ist mit allen erdenklichen Innovationen aus der Gebäudetechnik ausgestattet.“ Eine Testfamilie soll 15 Monate lang ausprobieren, wie sich‘s in dem 130 Quadratmeter großen Einfamilienhaus leben lässt. Doch damit nicht genug, stehen den Familienmitgliedern Elektroautos, E-Roller und Pedelecs zur Verfügung, um die vom Haus produzierte Energie auch für die Mobilität zu nutzen. Damit erhält die Familie die Chance, die neuesten deutschen Elektrofahrzeuge großer deutscher Autohersteller zu testen.
In einem Wettbewerb von Hochschulen in Zusammenarbeit mit Ingenieurbüros hat Professor Werner Sobek mit dem Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart den Entwurf des Projektes „Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“ Ende 2010 gewonnen. Nach einer bundesweiten Ausschreibung erhielt das Bissinger Holzbauunternehmen den Zuschlag. „Wir bauen nicht nur die Holzelemente, sondern sind als Generalunternehmer vom Fundament über die Haustechnik bis zur Photovoltaikanlage für alles verantwortlich“, sagt Dirk Oettel, neben Rainer Merkle Geschäftsführer von projekt holzbau merkle. Mitte Juli erhielt das europaweit tätige Unternehmen den Auftrag. Anfang dieser Woche starteten von Bissingen aus zwei 5,50 Meter breite Schwertransporte mit Polizeibegleitung in die Bundeshauptstadt. Rechtzeitig zur Projektpräsentation des Forschungsprojekts durch den Minister und seinen Staatssekretär Rainer Bomba kamen die insgesamt rund 600 Quadratmeter großen Holzelemente an der Baustelle in Berlin an.
Das Haus wird nun gebaut und nach einem vierteljährlichen Probelauf ab März 2012 bewohnt und unter realen Bedingungen getestet.
Das Projekt wird von der Fraunhofer-Gesellschaft und vom Berliner Institut für Sozialforschung (BIS) wissenschaftlich begleitet.
„Die Testphase soll neue Erkenntnisse für Bauen, Wohnen und Mobilität der Zukunft liefern, damit solche Häuser am Ende auch gesellschaftlich und wirtschaftlich erfolgreich sind“, sagt der Minister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. „Deshalb haben wir im August ein Förderprogramm für Energie-Plus-Häuser aufgelegt, das Bauherren unterstützt, die es uns nachtun wollen.“
Weitere Informationen unter
www.bmvbs.de/energie-plus-haus/Förderprogramm für Energieplushäuser aufgelegt.