Michael Holz räumt seinen Sitz im Kirchheimer Gemeinderat für Manfred Machoczek
Michael Holz scheidet aus Gemeinderat aus

Wieder gibt es einen Wechsel im Kirch­heimer Gemeinderat: Nachdem Michael Holz von der Grünen-Fraktion sein Ausscheiden aus dem Gremium beantragt hatte, ist nun Manfred Machoczek für ihn nachgerückt.

Andreas Volz

Kirchheim. Kirchheims Oberbürger­meisterin Angelika Matt-Heidecker bedauerte es ausdrücklich, dass Michael Holz auf eigenen Wunsch aus dem Gemeinderat ausscheide. Sie bezeichnete ihn als einen „verträglichen Kollegen, der trotzdem nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg gehalten hat“.

2004 war Michael Holz zum ersten Mal in den Kirchheimer Gemeinderat gewählt worden. Bei der Wiederwahl 2009 habe er einen Zugewinn von mehr als 1 000 Stimmen verzeichnen können, was die Oberbürgermeisterin als „Vertrauensbeweis der Wähler“ wertete.

Bei der Gemeinderatswahl als Persönlichkeitswahl sei der Bekanntheitsgrad ausschlaggebend für den Wahlerfolg. Deshalb sei die Berufsgruppe der Selbständigen privilegiert, weil ihre Vertreter im Stadtbild präsent seien. Wenn dann noch der „Ort der Leistungserbringung“ so zentral liege wie bei Michael Holz, dann könne bei der Wahl eigentlich nichts mehr schiefgehen. Nicht zuletzt habe er bereits bei seiner ersten Wahl vor acht Jahren nicht „Gastronom“ als Berufsbezeichnung angegeben, sondern sich weitaus persönlicher als „Bären-Wirt“ bezeichnet.

Wie sich die berufliche Beanspruchung bei Michael Holz mit der zeitaufwendigen ehrenamtlichen Tätigkeit eines Stadtrats vereinbaren lasse, hätten sich von Anfang wohl viele Menschen gefragt. Nun habe er selbst nach acht Jahren sein Ausscheiden beantragt, weil sich berufliches und ehrenamtliches Engagement für ihn immer schlechter in Einklang bringen ließen.

Angelika Matt-Heidecker wünschte sich zum Abschied, dass Michael Holz seine Erfahrung und seinen Sachverstand auch weiterhin im „City Dialog“ einbringe und dass es vielleicht einmal zu einem besonderen Erste-Hilfe-Kurs komme, den Michael Holz einmal angeregt hatte: zu einem Kurs für Gastronomen über den Umgang mit Demenzkranken.

Sabine Bur am Orde-Käß, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kirchheimer Gemeinderat, bedankte sich bei Michael Holz für seine langjährige Mitarbeit in der Fraktion. Dass er sich nun stärker auf seine beruflichen Herausforderungen konzentrieren wolle, dafür zeigte sie großes Verständnis. Schließlich bringe er sich dabei ebenfalls für die Stadt Kirchheim ein, denn Michael Holz trage durch vielfältige Aktivitäten zum mediterranen Flair der Stadt bei.

Der scheidende Stadtrat selbst wollte keine große Rede halten und hielt sich auch an diese Vorgabe. Die acht Jahre im Gemeinderat seien ein „interessanter Lebensabschnitt“ gewesen. Er verlasse das Gremium nun „ohne Sorgen“. Die Stadt Kirchheim stehe augenblicklich „gut da“ und befinde sich womöglich sogar „tief in den schwarzen Zahlen“. Deshalb appellierte Michael Holz an Rat und Verwaltung, für Jugend, Kultur und Kunst wieder neue finanzielle Freiräume zu schaffen. Außerdem bat er um wohlwollende Aufnahme seines Nachfolgers Manfred Machoczek im Ratsrund: „Er wird sich stark engagieren, davon gehe ich aus.“