Zum Leserbrief „Vergiftetes Meinungsklima“ vom 3. März
Linke-Bashing und mediale Polemik hin oder her, wir haben doch ein viel größeres Problem zu lösen: die humanitäre Katastrophe der Flüchtenden, aktuell vor allem aus Syrien und dem besonders umkämpften Idlib.
Dem werden wir mit dogmatischen Ansätzen sicherlich nicht gerecht.
Viele der Menschen bevorzugen Deutschland als sicheres, friedliches und gut organisiertes Fluchtziel. Das könnte uns eigentlich mit Stolz erfüllen.
Aber noch lieber würden sie natürlich in ihrer Heimat bleiben oder wenigstens in der Nähe, sofern die Zustände das dort zulassen würden.
Humanitäre Hilfe muss diesen Gestrandeten, wo immer sie auftauchen, selbstverständlich gewährt werden, aber genauso wichtig ist die humanitäre Hilfe vor Ort, in den Flüchtlingslagern in der Türkei und Europa, und für den Wiederaufbau in Syrien.
14 europäische Außenminister und „Die Linke“ fordern einen sofortigen Waffenstillstand in Idlib. Die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien müssen aufgehoben werden, um die katastrophale Situation dort nicht noch mehr zu verschlimmern und den Wiederaufbau zu ermöglichen. Massive Hilfen der EU für die Flüchtenden sind erforderlich.
Und was können wir jetzt in Kirchheim tun?
Auf die Katastrophe hinweisen, entsprechende Forderungen an die entscheidenden Parlamente stellen, aber vor allem: Wir können, wie viele andere Kommunen auch, einige der schutzbedürftigsten unter den Flüchtenden, nämlich die unbegleiteten Minderjährigen aus den für sie sehr gefährlichen, lebensgefährlichen Lagern, zum Beispiel von den griechischen Inseln, zu uns holen.
Ute Dahner, Stadträtin Die Linke, Kirchheim