Zwei Wochen lang ist Jasmin Höger in der Motorenwicklerei tätig. Manchmal sei die Tätigkeit schon anstrengend, „und abends bin ich immer ziemlich müde“. Dennoch gefällt der jungen Frau der Ferienjob gut. „Er macht Spaß und ich lerne, selbstständig zu arbeiten“, betont die 16-Jährige. „Außerdem kriegt man mit, wie hart es ist, Geld zu verdienen. In Zukunft werde ich verstärkt darauf achten, für was ich mein Geld ausgebe.“
So ähnlich lief es auch bei Andreas Fenske aus Weilheim. Der 24-jährige Student, der vor seinem Studium eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme bei AMK absolviert hat, greift derzeit den Mitarbeitern der Fräserei als Ferienjobber unter die Arme. „Fünf Wochen lang bin ich hier, um Geld fürs Studium und für den Urlaub zu verdienen“, erzählt der Student der Mechatronik, Fachrichtung Elektrotechnik. „Der Job ist abwechslungsreich, weil man an unterschiedlichen Maschinen steht. Außerdem hat er mit meiner beruflichen Zukunft zu tun.“ Im Gegensatz zum Studieren sei man in der Fräserei den ganzen Tag auf den Beinen. Ein weiterer Unterschied sei, dass man „beim Studium ausschließlich geistig beansprucht ist“. „Deshalb ist es angenehm, mal etwas mit den Händen zu machen.“
Andreas Fenske hat bereits im vergangenen Jahr über die Sommermonate bei AMK mit angepackt, um seinen Kontostand aufzubessern und Erfahrung zu sammeln. „Von nix kommt eben nix“, sagt der junge Mann schmunzelnd.
Sechs Wochen lang dauert der Ferienjob von Isabell Peyker. Zuvor absolvierte sie ein Praktikum in der Radiologie – und wurde dabei auf die Ferienjobs im Krankenhaus aufmerksam. „Ich muss schließlich Geld verdienen, um meine Wohnung in Tübingen bezahlen zu können.“ Die Arbeit im Krankenhaus bringe ihr viel Lebenserfahrung. „Natürlich ist es manchmal auch stressig, wenn alles auf einmal kommt“, verdeutlicht die junge Frau. Mit Patienten auf die Toilette zu gehen und „den Hintern abzuwischen“ habe sie anfangs große Überwindung gekostet. „Aber jetzt geht es.“
Im Vergleich zur Schule sei das Arbeiten schon eine Umstellung. „Abends tun mir die Füße weh und ich falle tot ins Bett.“ Außerdem müsse man Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen.
Darüber hinaus hilft Cornelia Haas bei der Organisation unterschiedlicher Veranstaltungen. Und sie sichtet regelmäßig die lokalen Tageszeitungen im Kreis: Alle die vier Kreiskliniken betreffenden Artikel schneidet sie aus und archiviert sie. „Hin und wieder ist es schon stressig. Aber es ist eine gute Vorbereitung auf das Berufsleben, und das Geldverdienen ist natürlich ein kleines Plus“, sagt die Wernauerin.
Neben den Stellen von Cornelia Haas und Isabell Peyker gibt es im Krankenhaus einen Ferienjob im „Chirurgischen Schreibdienst“, zwei Stellen in der Küche sowie eine Stelle im „Haus- und Hygieneservice“. „Die Jobs sind so beliebt, dass eine interne Ausschreibung ausreicht“, informiert Iris Weichsel, Pressesprecherin der Kreiskliniken. Die Stellen würde man an Kinder von Krankenhausmitarbeitern vergeben, an ehemalige Praktikanten, „oder wir greifen auf die vielen Initiativbewerbungen zu, die bei uns eingehen.“
Die 21-Jährige ist heuer nicht zum ersten Mal im Auftrag der Post unterwegs. „Ich mache den Ferienjob seit 2009 – immer über die Sommermonate und manchmal auch im Februar beziehungsweise März“, erzählt Elvira Albrecht. Ihr gefällt an der Tätigkeit, „dass man sich an der frischen Luft bewegt, dass die Arbeit nicht eintönig ist und dass die Leute einen so freundlich grüßen“. Manchmal bekomme sie von den Dettingern auch Schokolade geschenkt. „Oder sie bieten mir etwas zu trinken an.“ Bei Regen sei das Postaustragen zwar nicht ganz so angenehm, aber grundsätzlich „ist es einfach cool und ein schöner Ausgleich zum Studium“.