Der Arbeitskreis Museumspädagogik stellt sein Programm 2011 vor – Beginn am morgigen Donnerstag
Mit den Alemannen ins Museumsjahr

Der Arbeitskreis Museumspädagogik bietet wieder ein interessantes und abwechslungsreiches Programm für Kinder im Alter von neun bis 13 Jahren an. Die Auftaktveranstaltung „Von den Römern zu den Alemannen“ findet am morgigen Donnerstag, 28. April, von 10 bis 12 Uhr im Kornhaus statt.

Kirchheim. Der Limes war lange die Grenze zwischen dem Römischen Weltreich und den germanischen Stämmen. Was zu einer Übernahme des heutigen Südwestdeutschlands durch die Alemannen führte, wird in diesem Angebot erarbeitet. Die Teilnehmer erleben den beschwerlichen und langen Weg von der Verdrängung der Römer bis zu den alemannischen Reihengräbern auf Kirchheimer Gemarkung. Durch veränderte Schulstrukturen – Ganztagsschule, G 8 – bietet die Museumspädagogik vermehrt Aktivitäten in den Ferienabschnitten an. Die Auftaktveranstaltung „Von den Römern zu den Alemannen“ zeigt dieses Bemühen.

Im Monat Mai wird ein weiterer Höhepunkt dieser museumspädagogischen Angebotsreihe für geschichts­interessierte Kinder und Jugendliche präsentiert. Die Zeitreise geht ins Mittelalter zurück. Bei Ausgrabungen im Kirchheimer Stadtgebiet stößt man an vielen Stellen auf Spuren der mittelalterlichen Stadt. Meist handelt es sich um Mauerreste oder Keramikscherben. Aber auch alte Münzen, die verloren gingen oder die versteckt worden sind, kommen ans Tageslicht. Die Teilnehmer des Angebots im Mai beschäftigen sich mit alten Münzen und schauen sich an, was in Kirchheim so alles gefunden wurde. Danach wird sogar eine eigene Münze geprägt.

Einen besonderen Leckerbissen bietet das Museum am internationalen Museumstag – am Sonntag, 15. Mai, von 12 bis 16 Uhr im Literaturmuseum und davor. Der Tag steht unter dem Thema: „Museen – unser Gedächtnis“. In Kirchheim dreht sich alles um den 175. Geburtstag von Max Eyth: Eine Demonstration des Fowlerschen Dampflokomobils ist geplant, außerdem wird gezeigt, wie so eine Maschine funktioniert. Weitere Aktivitäten zu Max Eyth sind im Literaturmuseum mitzuerleben.

Der „Tag in der Altsteinzeit“ ist schon ein Traditionsangebot der Museumspädagogik zum Start in die Sommerferien. Beim Tagesprogramm im Freien erahnen die Kinder und Jugendlichen, dass die altsteinzeitlichen Vorfahren in der letzten Eiszeit nicht nur ums Überleben gekämpft haben. In Ruhephasen erfanden sie Musikinstrumente und schnitzten Elfenbeinfigürchen. Steinzeitlich entzünden die Teilnehmer ein Lagerfeuer und grillen. Mit Steinzeitwerkzeug wird ein Schwirrholz angefertigt. Zum Schluss geht es mit Speer und Speerschleuder auf die Jagd.

Kurz vor Ende der Sommerferien hat ein weiteres Tageserlebnis die Überschrift: „Die ersten Bauern – Leben in der Jungsteinzeit“. Herumziehende Jäger und Sammler wurden sesshafte Ackerbauern und Viehzüchter. Warum haben Menschen ihre Lebensweise geändert? Wie haben sie ihre Äcker bestellt, ihre Häuser gebaut oder ein Feuer gemacht? Dies alles erproben die Aktionsteilnehmer. Dazu werden mit steinzeitlichen Werkzeugen und Techniken noch eine Schmuckscheibe und ein Behältnis aus Leder erarbeitet.

Ein weiteres Sommerferienangebot hat das Thema „Brettchenweben“. Das Brettchenweben ist eine alte textile Technik zur Herstellung von Bändern. Verschiedenfarbige Kettfäden laufen durch die Löcher einer Anzahl von Webbrettchen. Dekorative Muster sind so machbar, Schussfäden halten das Gewebe zusammen. Am Mittwoch, 3. August, findet dieses Kennenlernen einer alten Webtechnik von 9 bis 12 Uhr im Kornhaus statt.

Das traditionelle Museumsfest ist am Sonntag, 9. Oktober, von 11 bis 17 Uhr. In der Galerie des Kornhauses und vor den Arkaden sind zahlreiche Handwerksvorführungen zu besichtigen. Viele weitere Aktionen bereichern an diesem Tag das gesamte Museum im Kornhaus.

„Hier wird gekocht wie zur Zeit der Römer“. Mit einem römischen Begrüßungstrunk im Museum beginnt ein römischer Nachmittag am Mittwoch, 19. Oktober. In der Küche der Familien-Bildungsstätte wird gemeinsam aus dem Kochbuch des Leibkochs von Kaiser Augustus, Marcus Gavius Apicius, ein römisches Menü zubereitet. Während des gemeinsamen Essens erfahren die Teilnehmer einiges über die Esskultur der Römer.

Eine alte Verarbeitungstechnik von Wolle beendet das Angebotsjahr der Museumspädagogik. „Filzen“ wird in den Herbstferien am Mittwoch, 4. November, von 9 bis 12 Uhr erprobt. Ein Flyer mit allen Angeboten, Kosten und Terminen sowie mit der Telefonnummer des Sekretariats (0 70 21/5 02-3 77)im Museum ist bei den Museumsaufsichten erhältlich.

Wer sich vor seiner Entscheidung noch weiter informieren möchte, findet weitere Details im Internet unter der Adresse www.Museumspaedagogik-Kirchheim.de. Eine gute Entscheidung ist auf jeden Fall eine schnelle Anmeldung für eines der Angebote, denn die Zahl der Teilnehmer ist begrenzt.pm