Zu zwei brisanten Lokalderbys kommt es am morgigen Donnerstag in der zweiten Runde des Fußball-Bezirkspokals. Die SGM Ohmden/Holzmaden trifft ab 19.30 Uhr auf den TSV Jesingen und der TSV Notzingen erwartet den VfL Kirchheim bereits um 19 Uhr.
Für den Notzinger Trainer Patrick Reus ist es eine besondere Begegnung, war er doch lange Jahre in der Jugendabteilung des VfL aktiv. „Vielleicht treffe ich jetzt auf Spieler, die ich noch selber trainiert habe“, sagt er. Die Teckstädter schätzt Reus stärker ein als den FV Plochingen, den die Notzinger am Sonntag überraschend im Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb gekegelt hatten: „Läuferisch können wir mithalten, aber spielerisch ist der VfL besser“, glaubt Reus, der auch Wettergott Petrus auf der Rechnung hat: Die angekündigte Gewitterfront vor dem Spiel könnte dem Platz in Notzingen so stark zusetzen, dass der spielerische Vorteil des VfL minimiert wird.
Obwohl der Kirchheimer Trainer Oliver Klingler private Bande nach Notzingen pflegt („Meine Mutter wohnt dort“), will er im Eichert keine Geschenke verteilen: „Wir wollen unbedingt eine Runde weiterkommen“, so Klingler, „deshalb dürfen wir den B-Ligisten nicht unterschätzen.“
Persönliche Verquickungen prägen auch das zweite Lokalduell zwischen der SG Ohmden/Holzmaden und dem TSV Jesingen - immerhin hat SG-Trainer Viktor Oster über zehn Jahre lang beim TSV Jesingen als Spieler und Trainer fungiert. Allzu emotional wird er deswegen allerdings nicht: „Eine B-Liga-Mannschaft bekommt selten die Gelegenheit, sich in einem Pflichtspiel mit einem Bezirksligisten zu messen“, sagt Oster, der die Jesinger als haushohen Favoriten ausgemacht hat.
Für deren Trainer Danell Stumpe ist es nichts anderes als ein weiteres Testspiel unter Wettkampfbedingungen: „Wir sind mitten in der Vorbereitung und werden wieder kräftig rotieren“, kündigt Stumpe an. Der Jesinger Übungsleiter will aber auf jeden Fall eine Runde weiterkommen und erwartet einen hoch motivierten Gegner.
TSVW: Wider die Sorglosigkeit
Der Jesinger Ligarivale TSV Weilheim gastiert beim GFV Odyssia Esslingen. Die Gastgeber sind aufgrund der Quotientenregelung in die Kreisliga A 1 aufgestiegen. Mit dem jüngsten 3:2-Erfolg beim TSV Obere Fils war der Weilheimer Trainer Benjamin Geiger alles andere als zufrieden: „Wir waren oft zu sorglos. Die Absicherung nach hinten war nicht so, wie wir es besprochen hatten.“ Um morgen in Esslingen nicht in größere Schwierigkeiten zu kommen, sollte dies tunlichst besser werden.
SGEH setzt auf Urlaubsrückkehrer
Die weiteste Anreise hat die SGEH für ihr Gastspiel beim FTSV Kuchen II. „Wir wollen unseren schlechten Ruf im Pokal mit einem Weiterkommen weiter aufpolieren“, sagt SGEH-Trainer Christian Mirbauer. Die Aussichten dazu sind nicht schlecht, denn gegenüber der letzten Begegnung werden wieder vier Urlaubsrückkehrer zur Verfügung stehen.
Nach der famosen Vorstellung gegen den FV 09 Nürtingen hat der SV Nabern beim B-Ligisten TSV Wolfschlugen die große Chance, in die dritte Pokalrunde einzuziehen - einfach wird’s nicht, schließlich muss der Naberner Coach Marcel Geismann auf einige Leistungsträger verzichten.
Noch größere Personalprobleme hat der TSV Weilheim II vor seinem Gastspiel beim TSV Oberboihingen. „Wir werden den ein oder anderen Spieler von unseren A-Junioren mitnehmen müssen“, sagt Weilheims Trainer Robert Walter, der sich beim ambitionierten Ligakonkurrenten wenig ausrechnet. „Der einzige Vorteil für uns ist, dass wir nichts zu verlieren haben“, so Walter.
Der Dettinger Spielertrainer Nebih Kadrija muss im Pokalspiel bei Türk SV Ebersbach auf mindestens fünf Stammkräfte verzichten: „Unsere spielerische Qualität wird etwas ausgedünnt sein“, fürchtet er, der dennoch ein Spiel auf Augenhöhe erwartet. „Durch die lange Coronapause wird es noch einige Zeit dauern, bis die Mannschaften ihre wirkliche Form erreicht haben.“
Bei der zweiten Dettinger Mannschaft sind insgesamt zwölf Spieler im Urlaub. Für Trainer Marc Kretschmer wird es dadurch nicht einfach, gegen den A-Ligisten TV Unterboihingen eine schlagkräftige Mannschaft aufs Parkett zu zaubern „Unsere Chancen sind äußerst gering. Wir werden uns aber nach Kräften wehren“, verspricht der SFD-Coach.
Zu einem reinen B-Liga-Duell kommt es zwischen dem AC Catania Kirchheim und dem VfB Reichenbach II. In dieser Partie muss der Catania-Spielertrainer Cosimo Attorre auf acht urlaubende Spieler verzichten: „Wenn ich Glück habe, bekomme ich gerade einmal zwölf Spieler zusammen“, klagt er. Die Gäste belegten in der vergangenen Saison den viertletzten Tabellenplatz in der B-Staffel 2.