Verkehrsverbund will künftig Ergänzungen anbieten
Mit VVS-Pass Elektroautos mieten

Wer in der Region Stuttgart unterwegs sein will, soll bald alles aus einer Hand bekommen: Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) plant, seinen Verbundpass zu einem Mobilpass umzubauen. Dann kann man mit diesem Ausweis nicht nur mit Bussen und Bahnen unterwegs sein.

Jürgen Germann

Kreis Esslingen. Mit einer einzigen Karte vermag man dann nicht nur mit dem Zug von Nürtingen nach Stuttgart zu fahren und dann in den Bus nach Kaltental umzusteigen, sondern sich dort auch kurzfristig ein (Elektro-)Auto zu mieten (und mit der Karte zu öffnen), zu einem Termin zu fahren und dann am Feierabend mit einem Fahrrad oder Pedelec noch nach Degerloch hinaufzustrampeln. „Alle Verkehrsmittel bilden dann einen einzigen Umweltverbund“, sagt Thomas Hachenberger, der Geschäftsführer des VVS.

Im Moment befragt man alle Neukunden des Jahres-Abos, ob sie ihren Verbundpass in dieser Richtung aktivieren lassen wollen. Im ersten Schritt will man nämlich dieses Projekt nur den treuen Stammkunden vorbehalten: „Da wissen wir, dass die die Karte auch mindestens ein Jahr nutzen.“ Dann lohnten sich auch die Kosten für Hard- und Software.

Bewährt sich die Sache, will man in der nächsten Stufe die Monats-Kunden und Studi-Ticket-Besitzer mit einbeziehen. Und beim dritten Schritt wird dann auch der Gelegenheitsverkehr mit einbezogen.

Wenn der VVS dieses Großprojekt unter seine Fittiche nimmt, dann möchte er natürlich auch Vorteile für seine Kunden haben. Zurzeit ist man laut Hachenberger in Verhandlungen mit verschiedenen potenziellen Partnern: Carsharing-Projekte sind da ebenso dabei wie Fahrrad- und Pedelec-Verleiher. Die Ziele, die der VVS da verfolgt, beschreibt dessen Geschäftsführer so: „Wir möchten Vorrang für die VVS-Kunden bei der Reservierung, kostenlose Fahrminuten, Wegfall von Registrierungsgebühren, ermäßigte Tarife und Ähnliches.“ Es solle einfach attraktiv werden, sich für ein VVS-Ticket zu entscheiden.

Endziel ist dann das sogenannte „E-Ticketing“, bei dem alle Fahrten mit den verschiedensten Verkehrsmitteln registriert und dann bargeldlos bezahlt werden können. Und wenn man die Karte verliert, soll man sie sperren lassen können.

Der VVS hat diese Ideen samt Hard-­ und Software auch in das Bundesprojekt „Schaufenster Elektro-Mobilität“ eingebracht. Ziel: „Die Verkehrsmittel im neuen Umweltverbund sollen näher zusammenrücken.“

Und daher gibt es auf der Homepage des Verkehrsverbunds seit Neuestem auch die Rubrik „Rundum mobil“. Da kann man dann zum Beispiel unter „Call a bike“ nachschauen, ob an einer Haltestelle, zu der man mit Bus oder Bahn kommt, überhaupt ein Fahrrad zur Verfügung steht. Auch Elektroräder gibt es online zu leihen – zum Beispiel für einen Ausflug im wunderschönen, aber doch auch ziemlich hügeligen Schwäbischen Wald.

Denn auch das hat sich der VVS vorgenommen: „Wir möchten die erste Adresse für Auskünfte rund ums Thema Mobilität sein. Wenn jemand da was sucht, soll er bei uns die Antwort bekommen“, sagt Hachenberger. Kein Zweifel: Der VVS möchte zu einer Art Drehkreuz für die Mobilität in der Region werden