Jahresfeier der Bissinger und Naberner Wanderfreunde mit „D‘r Lottogwenn“ – Überraschungspreise für zehn Losgewinner
„Mitreißend und äußerst unterhaltsam“

Eine „Ballonfahrt“ mit Bürgermeister und Bollerwagen, Akrobatik mit Boxkampf sowie ein Theaterstück der Extraklasse: Das hat bei der Jahresfeier der Bissinger und Naberner Wanderfreunde dafür gesorgt, dass die Besucher der Veranstaltung das Prädikat „mitreißend und äußerst unterhaltsam“ gegeben haben.

Bissingen. Bereits der stumme Gruß von „Wanderer Rudi“ sowie die originelle Dekoration samt Brotzeit ließen auch Uneingeweihte auf eine Veranstaltung des Schwäbischen Albvereins tippen. Ganz im Gegensatz zu Wanderer Rudi trumpften die „Young Generations“ des TSV Oberlenningen mit lautstarken und fetzigen Rhythmen in ihrer Show „Play-off – Spiel ohne Regeln“ tänzerisch auf. Nach dieser musikalisch-akrobatischen Begrüßung ging die Ortsgruppenvorsitzende Renate Steegmaier kurz auf das Familienaktionsjahr des Schwäbischen Albvereins ein, das unter dem Motto „Lust auf Abenteuer – Raus ins Glück“ steht. Mit insgesamt zehn Veranstaltungen der Familiengruppe „Familien für Familien“ hat die Ortsgruppe Bissingen-Nabern versucht, Familien und Kinder für das Wandern zu begeistern, den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur aufzuzeigen und die Heimat zu erkunden. Höhepunkt war der landesweite Familienaktionstag am 23. September mit einer Wanderung zur Bissinger Viehweide, gespickt mit verschiedenen Stationen zum Mitmachen, mit Kaffee und Kuchen und einer Verlosung. Zuletzt machte Renate Steegmaier noch Werbung in eigener Sache: Christoph Sonntag gastiert mit seiner SWR3-Comedy live-Tour – „AZNZ –Alte Zeiten Neue Zeiten“ am 9. Februar 2013 in der Gemeindehalle in Bissingen.

Wolfgang Schneider, der die Moderation an diesem Abend innehatte, kündigte die Jüngsten im Verein, die „Albfüchse“, an. Die Albfüchse baten zehn auserwählte Albvereinler auf die Bühne, einschließlich des Bissinger Schultes Marcel Musolf. Die zehn Losgewinner staunten nicht schlecht, als sich der Preis eines Candle-Light-Dinners als Kerze mit einer Dose Ravioli, die Reise zum Mars als eine Fahrt mit einem Transportwägele über die Bühne und Erhalt einer Packung Mars-Riegel entpuppte. Den Hauptpreis – eine Ballonfahrt – durfte Bürgermeister Marcel Musolf in einem mit Luftballons geschmückten Bollerwagen durch die Halle antreten.

Nach so viel Trubel kehrte wieder Ruhe auf der Bühne ein, als Gauvorsitzender Erich Haas die Jubilare auf die Bühne bat. Für 25 Jahre Mitgliedschaft im Albverein wurde Rainer Nägele geehrt, für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden Simone Schmid, Gottlob Reichle, Walter Pfost, Thomas Marx und Jürgen Marx geehrt. Für 50 Jahre Treue zum Verein wurden Lore Reinöhl, Heidi Jeisel, Heinz Merkle, Karl Dettinger und Werner Gölz geehrt. Eva Oettle und Hermann Becker können auf 60 Jahre Vereinszugehörigkeit zurückblicken. Eine Ehrung der besonderen Art erhielt die Vorsitzende Renate Steegmaier, die seit 2004 den Verein äußerst engagiert führt und seit 1994 als Wanderwartin verantwortlich ist. Erich Haas überreichte der umtriebigen Vorsitzenden die silberne Ehrennadel des Hauptvereins.

Kurz vor der Pause hieß es dann: „Ring frei – der große Fight“. Britta Notdurft mit ihrer Showtanzgruppe verwandelte die Bühne in eine Boxarena, und die Tänzer legten auf die Musik von „Eye oft the Tiger“ heiße Rhythmen aufs Parkett.

Nach der Pause hieß es dann „Vorhang auf für die Bissinger Kengala“ mit ihrem Stück „D’r Lottogwenn“. Opa Häberle, bestens geschminkt und perfekt gespielt von Heinz-Lothar Steegmaier, entspricht ganz und gar nicht den üblichen Vorstellungen von einem Großvater. Seine Schwiegertochter Berta, ausdrucksstark und voll schwäbisch in Szene gesetzt von Annette Balz, kann sich nicht damit abfinden, dass ihr Schwiegervater immer über die Stränge schlägt. Der Sohn Fritz, dargestellt wie er leibt und lebt von Klaus König, versucht vergeblich, zwischen den beiden zu vermitteln.

Als der Opa mit seiner Enkelin Barbara, vortrefflich frisch, jugendlich und gelenkig gespielt von Petra Meyer, und deren Punker-Freund Klaus, in Wahrheit jedoch Elke Weil in Punkerkleidung, zu einem Discobummel aufbricht, bringt er das Fass zum Überlaufen. Berta stellt ihren Mann vor die Wahl: „Entweder er oder ich!“ Wie sich Opa Häberle vor der geplanten Abschiebung ins Altersheim retten kann und welche Rolle die geheimnisvolle Sonja spielt, routiniert und nur leicht „schwäbelnd“ dargestellt von Marion Schaufler, steigerte die Handlung des Spiels bis zum Schluss.

Die neugierige und in den immer ungünstigsten Augenblicken erscheinende Nachbarin Martha, resolut gespielt von Renate Steegmaier, bereicherte die Szenen wie so oft im täglichen Leben. Mit viel Herzblut spielte die Truppe auf und begeisterte das Publikum mit ihrem bisher längsten Stück. Ein kurzweiliger und äußerst unterhaltsamer Abend ging zu Ende, mit reichlich Applaus und ausgesprochenem Lob von den Besuchern.pm