Der Kirchheimer Verein buefet startet am 1. April seinen Fahr- und Begleitdienst
Mobilität im Alter erhaltenInfo

Die Mobilität im Alter erhalten und dabei nicht an Lebensqualität einbüßen. Dieses Ziel setzt sich der Kirchheimer Verein buefet mit seinem neuen Angebot, einem Fahr- und Begleitdienst. Älteren Menschen soll ermöglicht werden, Arztbesuche und den Einkauf ohne Hürden zu erledigen.

Kirchheim. „Mit dem Fahr- und Begleitdienst ist ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen“, sagt Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker, Erste Vorsitzende von buefet. Ab dem 1.  April bietet der Verein in Zusammenarbeit mit dem Kirchheimer Verein Stadtmobil einen Fahr- und Begleitdienst für ältere und körperlich beeinträchtigte Menschen an. „Auch in Kirchheim ist der demografische Wandel spürbar. Wir wollen mit solchen Projekten Lebensqualität schaffen“, sagt Angelika Matt-Heidecker.

Die Fahrer helfen zum Beispiel dabei, Einkäufe zu erledigen oder begleiten ältere Menschen zum Arzt. „Ziel ist es, dass jeder so lange wie möglich zu Hause wohnen und trotzdem alle wichtigen Dinge erledigen kann“, sagt Tilman Walter, Zweiter Vorsitzender von buefet. Er stellt klar, dass das Projekt keine Konkurrenz für Taxis ist, sondern vielmehr ein Rundum-Service.

Der Verein buefet ist Teil der sozialen Infrastruktur Kirchheims und hat das Anliegen, die Lebensqualität im Alter und bei Behinderungen zu steigern. Um das Angebot in Anspruch nehmen zu können, ist eine Vereinsmitgliedschaft nötig. Gewünschte Fahrten sollten spätestens drei Tage vorher angemeldet werden. Dies sei notwendig, um die Fahrten koordinieren zu können, sagt Richard Gubo, ehrenamtlicher Mitarbeiter bei buefet. „Auf Dauer ist unser Ziel natürlich, auch kurzfristiger Fahrten anbieten zu können“.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt „Fahr- und Begleitdienst“ von Richard Gubo und Jörg Mangold. Gemeinsam mit 18 anderen Kirchheimer Ruheständlern absolvierten sie im vergangenen Jahr den dreimonatigen Weiterbildungskurs „Projektwerker“. Die Stadt Kirchheim hat diesen Kurs unter dem Motto „Bürgerliches Engagement“ angeboten, um Bürgern nach ihrer Berufstätigkeit die Möglichkeit zu geben, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Wir wollten die in unseren vielen Berufsjahren erlernte Führungskompetenz nach unserer Berufstätigkeit weiter einbringen“, beschreibt Jörg Mangold die Motivation, am Kurs teilzunehmen. Den Teilnehmern wurden zahlreiche soziale Projekte vorgestellt. „Für mich war sofort klar, dass dieses Projekt umgesetzt werden sollte“, sagt Jörg Mangold. Am Anfang hätten sie die Umgebung abgegrast und Informationen über bereits bestehende Angebote dieser Art eingeholt. Auf Basis dessen wurde der Fahr- und Begleitdienst Schritt für Schritt ins Leben gerufen.

Walter ist froh, dass der Kirchheimer Verein Stadtmobil mit seinem Angebot carsharing als Partner gewonnen wurde. „Carsharing ist mit derzeit sechs verfügbaren Autos eine gute Ausgangsbasis“, betont er. Jörg Mangold sieht darin außerdem eine gute rechtliche und versicherungstechnische Absicherung. Das Rechtliche sei ohnehin eine der größten Hürden gewesen. „Wir wollten das Projekt schon deutlich früher beginnen“, sagt Walter. „Aber das Landrats­amt Esslingen hat uns viele Wochen hängen lassen, wodurch wir in Zeitdruck geraten sind“. Hierbei ging es unter anderem um die Frage, ob ein Personenbeförderungsschein notwendig ist oder nicht. Auch aus Kostengründen sei die Entscheidung, eine Kooperation mit Stadtmobil einzugehen, richtig gewesen, betont Richard Gubo. „Wir fahren mit der Kooperation deutlich günstiger als mit eigenen Fahrzeugen“.

„Da der Verein buefet die Kosten für die Fahrten trägt, freuen wir uns über Spenden“, so Walter. „Alle Interessierten sind willkommen, sich selbst als Fahrer zu engagieren.“ Wer Fahrer werden möchte, muss lediglich einen Führerschein besitzen. Angelika Matt-Heidecker beschreibt deshalb Projekte dieser Art gerne mit dem Motto „Kirchheim hilft sich selber.“ „Um finanziell weiterhin gut aufgestellt zu sein, werden immer neue Sponsoren gesucht“, betont Walter. „Das Projekt läuft für ein Jahr auf Probe. Danach werden wir ein Resümee ziehen, wie das Projekt angenommen wird und finanziell gestemmt werden kann.“

Nähere Informationen erhalten Interes­sierte bei der Kontaktstelle des Vereins buefet unter der Telefonnummer 0 70 21/50 23 34.