Weilheim. Die Stadt Weilheim bündelt ihre Angebote für Kinder, Jugendliche und Vereine immer mehr am Bildungszentrum Wühle. Dass der Jugendtreff kommendes Jahr in den Realschulpavillon umzieht, wurde kurz vor den Sommerferien entschieden. Nun ist klar, dass auch die Musikschule und die Stadtkapelle Übungsräume im Bildungszentrum bekommen, und zwar im Grundschultrakt. Noch dieses Jahr sollen die notwendigen Umbauarbeiten über die Bühne gehen. „Die Vereine könnten dann ums Jahresende herum umziehen“, prognostizierte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle.
Anlass für den Umzug ist die Brandschutzproblematik in der Limburghalle (siehe nebenstehenden Artikel). So stand die Stadt vor der Wahl, den Übungsraum der Stadtkapelle brandschutztechnisch nachzurüsten oder ihn stillzulegen. „Wir haben uns dann auf die Suche nach Alternativen gemacht“, sagte Johannes Züfle. Gefunden hat die Stadt nicht nur eine gute Lösung für die Stadtkapelle, sondern auch für die Musikschule, die bisher ebenfalls drei Räume in der Limburghalle nutzt. Weil die Kernzeitenbetreuung im Untergeschoss des Grundschultakts am Bildungszentrum ohnehin ausläuft und der Raum daneben nur noch selten genutzt wird, gibt es dort Kapazitäten. „Wir können die Musikschule dort in drei unterschiedlich großen Räumen unterbringen“, sagte Züfle. Dazu werde ein großes Zimmer in zwei kleinere unterteilt. Außerdem würde ein Schallschutz installiert. „Auch die Stadtkapelle kann die Räume mitnutzen.“ Ihr steht für die Proben darüber hinaus der Musiksaal im Erdgeschoss zur Verfügung. „Den Nebenraum wollen wir unterteilen, um die Instrumente von Schule und Stadtkapelle trennen zu können“, erläuterte der Bürgermeister. Kollisionen mit der Kernzeitenbetreuung und dem Musikunterricht seien aufgrund unterschiedlicher Nutzungszeiten nicht zu befürchten. Statt dessen erwartet der Schultes Synergieeffekte durch die musikalische Bündelung im Grundschultrakt. „Es gibt ja Verknüpfungen zwischen Stadtkapelle, Musikschule und Schule.“
Zufrieden mit dieser Lösung sind auch die Nutzer. Insbesondere für die Stadtkapelle bedeutet das neue Konzept eine räumliche Verbesserung. „Der Musiksaal ist um einiges attraktiver als der Musikraum in der Limburghalle“, betonte Johannes Züfle. Bislang probt die Stadtkapelle in einem fensterlosen Raum. Der Grundschultrakt am Bildungszentrum dagegen wurde erst 1997 gebaut, um Kinder aus Hepsisau aufzunehmen, nachdem die Neidlinger Grundschule nicht mehr ausreichte. Auch das Untergeschoss verfügt über einen Lichthof und große Fenster.
Profitieren können vom neuen Raumkonzept und dem damit verbundenen Umbau aber auch andere Vereine. „Im Untergeschoss sollen im Flurbereich vier Abstellräume entstehen“, sagte Bürgermeister Züfle. „Wir haben immer wieder Vereine, die anfragen.“ Allerdings prüfe die Stadt den Bedarf genau. Heiße Kandidatinnen für einen der Räume sind bereits die Landfrauen. „Sie bringen sich bei Veranstaltungen aktiv ins Stadtleben ein und haben einen besonderen Unterbringungsbedarf, etwa für Trachten.“
Insgesamt liegen die Kosten für den Umbau bei 33 000 Euro. Im Gegenzug entfallen Brandschutzmaßnahmen im Musikraum der Limburghalle in Höhe von 18 000 Euro.
Beim Gemeinderat kam der Umzug gut an – ebenso wie die Abstellräume für die Vereine. Ob eine Nachnutzung einzelner frei werdender Räume in der Limburghalle möglich ist, konnte der Rathauschef noch nicht sagen. Zuerst gelte es, sich über die Zukunft der Limburghalle Gedanken zu machen.