Neidlingen. Die Mitglieder des Posaunenchors hatten sich im Vorfeld intensiv auf diesen Abend vorbereitet. Das hat sich offenbar gelohnt: „Wunderschöne Musik“, „dieser Posaunenchor spielt auf hohem Niveau“, „ein unvergessliches Erlebnis“ sind nur einige der Kommentare, die von den Zuhörern beim nachfolgenden Ständerling zu hören waren.
Auch der Bezirksposaunenwart Helmut Feuchter und Markus Schick, Vorsitzender des Fachausschusses Posaunen des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg, fanden lobende Worte für den Neidlinger Posaunenchor.
Die Bläser haben in ihrem Konzert einen weiten Bogen vom einfachen Choral bis zu doppelchörigen Stücken gespannt und den Zuhörern viele musikalische Schätze aus verschiedenen Epochen vorgetragen.
Ein Highlight war die Uraufführung des Stücks „Going home“ aus dem Film „Local Hero“, komponiert von Mark Knopfler. Christian Gienger, ein Bläser des Neidlinger Posaunenchors, hat dieses Stück für Bläserchor, Band und Schlagzeug arrangiert und stand dabei selbst am Keyboard.
Ein weiterer Höhepunkt war „Jauchzet dem Herrn alle Welt“, eine Vertonung des 100. Psalms von Felix Mendelssohn Bartholdy, die vom Chor und der Orgel im Wechsel und zusammen musiziert wurde. An der Orgel saß Albrecht Weberruß, geboren in Neidlingen, Kirchenmusikdirektor und hervorragender Musiker. Er war vor langen Jahren selber Bläser im Chor und sein Vater einer der Dirigenten in der 90-jährigen Geschichte des Posaunenchors.
Zum letzten Mal als Chorleiter trat an diesem Abend Helmut Linsenmayer auf. Er war es, der den Chor über 23 Jahre immer wieder mit neuen Impulsen versehen hatte und auch dieses Konzert souverän dirigierte. Gegen Ende wurde seine Arbeit vom Präsidenten der Bläser, Kurt Pflüger, gewürdigt und das Amt an Daniel Blankenhorn übergeben, der in Zukunft die musikalische Leitung des Chors übernimmt. Helmut Linsenmayer geht dem Chor aber nicht verloren: Er freut sich auf seine Zeit als „normaler“ Bläser und wird mit seiner Bassposaune den Chor weiter unterstützen.
Der Neidlinger Posaunenchor verfügt über eine gesunde Altersstruktur. Angefangen bei vier Jungbläsern bis zu Rentnern spielen alle Altersklassen aktiv im Chor, sodass man sich um die Zukunft keine Sorgen machen muss. Mit dem neuen Dirigenten Daniel Blankenhorn, der eine fundierte musikalische Ausbildung mitbringt und aus dem Chor kommt, ist eine gute Lösung für das heikle Thema Generationenwechsel gefunden worden.
Anerkennung in Form von Urkunden wurde auch den langjährigen Bläsern zuteil. Herausragend ist die Leistung von Ernst Ruoß, der bereits sage und schreibe 54 Jahre im Chor spielt. Markus Schick nahm im Auftrag des Posaunendienstes die Ehrungen vor.
Den offizielle Schluss des Konzerts bildete „Can you feel the love tonight“ aus dem Musical „König der Löwen“. Dem Publikum war das aber nicht genug. Nach lang anhaltendem Beifall spielte der Posaunenchor noch einen Ragtime und beendete den Abend mit dem Choral „Der Tag mein Gott ist nun vergangen“.hl