Kirchheim. Der Sturm auf die Bastion gehört seit mittlerweile zwölf Jahren zum festen Programm des Kirchheimer Club Bastion. Auch in diesem Jahr folgten zu Jahresbeginn wieder zahlreiche Nachwuchsbands
Robert Berndt
aus Kirchheim und Umgebung dem Ruf, den Gewölbekeller und das Publikum musikalisch für sich einzunehmen. „My Little Rockstar Dream“, „Missing Brake“, „Brand New Grace“ und „Fränk da Tänk“ von S.P.A.C.K.S. sorgten am Wochenende abwechselnd auf der Bühne für Stimmung und boten den Besuchern der Kultveranstaltung ein lautes und musikalisch abwechslungsreiches Programm.
Nachdem Ömer Savas die Zuschauer begrüßt hatte, wurde das Publikum zunächst von „River Lee“ mit ihrer beeindruckenden, leicht rauchigen Frauenstimme und akustischer Gitarrenbegleitung durch verschiedene Songs aus dem Singer- und Songwriter-Genre auf den Abend eingestimmt.
Den eigentlichen Auftakt machten dann schließlich die vier Jungs von „Missing Brake“ aus Kirchheim, die zum ersten Mal in der Bastion zu Gast waren. Mit ihren kräftigen Gitarrenparts und dem grundigen Gesang von Frontmann Aleksej Sinicyn lieferten sie soliden, eingängigen Pop Punk, der zum Mitsingen einlud. Getreu ihres Bandnamens waren sie nicht zu bremsen und ließen nichts unversucht, um das Publikum in die Show miteinzubeziehen: Während des Auftritts machte eine Kamera die Runde, die das Konzert auf Video festhielt.
Als nächstes stiegen „Brand New Grace“ auf die Bühne, um ihren zweiten offiziellen Auftritt zu bestreiten und lautstärkemäßig noch eine Schippe draufzulegen. Erst Mitte 2012 hatten sich die vier Jungs aus verschiedenen Bands zusammengefunden, kämpfen aber aktuell bereits mit dem Song „Alone“ in der DasDing-Netzparade um eine Platzierung in den Charts. Bassist und Sänger Jan Hanicz und seine Jungs überzeugten die Zuschauer mit ihrem „Pressure Rock“, einer sehr klangvollen Mischung aus Rock und Punkrock, angereichert mit Metal-Einflüssen und einer feinen Prise „elektronischer Späße“, wie sie es nennen, und kamen damit sehr gut an.
Weiter ging es dann mit „My Little Rockstar Dream“ aus Holzmaden, die den Soundpegel ihrer Vorgänger locker halten und sogar noch übertreffen konnten. Sie eröffneten ihren Auftritt mit ihrer eigenen Interpretation von Rihannas „We Found Love“ und machten schnell deutlich, dass sich ihre Musik zwischen verschiedenen Genres bewegt. Irgendwo zwischen Alternative Rock, Punkrock und Emo angesiedelt, aber auch mit Kreischgesang und einem kleinen Rap-Part im Song „When I Was Thirteen“ lieferten die vier Jungs von vorne bis hinten eine überzeugende Darbietung und begeisterten Fans und Besucher gleichermaßen.
Den krönenden Abschluss machte schließlich „Fränk da Tänk“, der mittlerweile auf Solopfaden wandelt und mit S.P.A.C.K.S. Teil einer der wohl außergewöhnlichsten Hip-Hop-Formationen aus dem Großraum Stuttgart gewesen ist. Nur mit den Beats aus und Samples aus seinem Ghettoblaster bewaffnet räumte der Kirchheimer Spaßrapper abermals mit dem Gerücht auf, dass es in Deutschland nur noch fiesen Ghetto-Rap gibt. Am Schluss durfte man sich noch über einen kleinen Special Guest freuen, denn als kleine Überraschung holte Fränk für zwei Songs seinen Kollegen „Körpa Klauz“ aus Stuttgart auf die Bühne, um sein Programm und den erfolgreichen Sturm auf die Bastion abzurunden.