Kirchheim. An gute Kammermusiker, Orchesterspieler oder Chorsänger werden vielfältige Anforderungen gestellt. Neben der sicheren Beherrschung des eigenen Instruments oder der Stimme kommt es
Gabriele Rolfs
darauf an, sich mit seinem Können harmonisch in eine Gruppe einzufügen, sodass ein musikalisches Gesamtwerk entstehen kann. Einzelkämpfer sind hier fehl am Platz, gute Teamplayer dagegen sehr gefragt.
Welch vielfältiges Angebot die Musikschule Kirchheim im Bereich Ensemblespiel und Chor anbietet, wurde beim Adventskonzert zugunsten der Teckboten-Weihnachtsaktion deutlich. Circa 150 Kinder und Jugendliche musizierten in verschiedenen Ensembles in der Martinskirche, das Programm war durch die Kürze der einzelnen Darbietungen abwechslungsreich. Im „Liederorchester“ unter der Leitung von Takashi Otsuka werden die jüngsten Streicher schon nach kurzer Zeit in eine Gruppe eingebunden. Mit Bläserbegleitung wagten sich die jungen Musiker neben dem Unisono-Spiel an erste Erfahrungen mit der Mehrstimmigkeit. Weitere Weihnachtslieder präsentierten die „Streichhölzer“, eine Gruppe von ungefähr 25 Streichern, die mit Klatsch- und Pizzicato-Einlagen ihre mehrstimmigen Weihnachtslieder gut vorbereitet darboten. Im „Jungen Kammerorchester“ musizieren fortgeschrittene Streicher; sie hatten aus dem „Concerto Polonaise“ von Georg Philipp Telemann den vierten Satz vorbereitet und präsentierten ihn mit engagierter Spielweise. Antonio Vivaldis Concerto op 47/2 für zwei Flöten und Orchester bot Apinaya Vithyapathy und Sonja Schwarzenberger die Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Begleitet wurden sie vom Symphonischen Orchester unter der Leitung von Johannes Stortz. Das Orchester zeigte Präsenz, und so stand das Tempo vom ersten Moment an. Die hellen, zarten Flötentöne, leider gelegentlich von der Basso-Continuo-Begleitung dominiert, setzten einen silbrigen Glanz auf den Streicherklang, die solistischen Passagen wurden sicher musiziert.
Weitere Holzbläser waren in der Gruppe „Windkids“ unter der Leitung von Martina Wratsch mit „Gloria in Excelsis Deo“, „Hop, Skip and Jump“ und „We wish you a Merry Christmas“ zu hören. Ein Saxophonquartett, ebenfalls unter der Leitung von Martina Wratsch, begeisterte die Zuhörer mit dem spanischen „El Capeo“ von Antonia Parera, das mit gutem Rhythmusgefühl und humorvoll dargeboten wurde. Auch der Fachbereich Violoncello hatte ein Quartett im Angebot. Unter der Leitung von Rainer Balbach erfreute das Ensemble bei den vorgetragenen Weihnachtsliedern mit einer schönen gemeinsamen Klangbildung. Das Blockflötenensemble der Musikschule wird von Nadja Strand geleitet. Von der Sopranino bis zur Bassblockflöte bot sich ein großes Klangspektrum. Besonders lobenswert war die Intonationssicherheit des Ensembles, die bei Blockflötengruppen keine Selbstverständlichkeit ist.
Dass Singen an der Kirchheimer Musikschule bewusst gefördert wird, ist schon länger bekannt. Der Erfolg dieser Förderung war sowohl bei den Chören „Männersache“ und „Lauter-Sänger“ unter der Leitung von Betram Schattel als auch beim gemischten Jugendchor der Musikschule unter der Leitung von Adina Kolb zu hören. Die Chöre „Männersache“ und „Lauter-Sänger“ präsentierten ihr Können bei „Rise up Sheperd and follow“ von Roger Emerson: sicher, mit klarer Aussprache und musikalischem Schwung begeisterten sie das Publikum ebenso wie mit dem „Hallelujah“ von Leonhard Cohen. Dem gemischten Jugendchor der Musikschule gebührt ein besonderes Lob für die gelungene Klangmischung, Zeichen einer guten Stimmbildung unter Adina Kolb. Der schwebend leichte Klang der Mädchenstimmen mischte sich bei „Lullaby“ reizvoll mit dem kernigeren Ton der Jungen. Eine intensive und spannende Darbietung gelang dem Jugendchor bei „Mary, did you know“ und wurde von den Zuhörern mit viel Applaus belohnt.
Nachdem die Blechbläser des Teckbrass-Ensembles unter der Leitung von Johannes Stortz das Konzert mit dem Pachelbel-Kanon eröffnet hatten, begleiteten sie auch das gemeinsame Schlusslied „Es ist ein Ros entsprungen“ und umrahmten das Konzert so auf festliche Weise.