Skifahren bei Flutlicht bietet eine besondere Atmosphäre – Vor allem Berufstätige nutzen das Angebot
Nach der Arbeit auf die Piste

Nach der Arbeit mit den Kollegen noch einen trinken gehen – das ist fast schon langweilig, wenn es im Winter 
doch auch eine ganz andere Möglichkeit gibt: Afterwork-Skifahren statt Afterwork-Party!

Auch an einigen Skiliften auf der Alb kann man dank Flutlicht teilweise bis 22 Uhr die Wintersportfreuden genießen. Das nutzen zahlreiche Skifahrer und Snowboarder aus. Für sie geht es sozusagen direkt vom Büro auf die Piste.

„Das Afterwork-Skifahren ist eine teambildende Maßnahme“, sagt Rüdiger Kucher schmunzelnd, der jüngst zusammen mit drei Kollegen nach getaner Ar­beit von Stuttgart-Möhrigen an den Skilift nach Donn­stetten angereist war. „Wann hat man denn sonst die Möglichkeit, zusammen mit den Kollegen Skifahren zu gehen?“, fügt Thomas Kramer hinzu. Außerdem sei es ein „besonderes  Naturerlebnis“, bei Nacht auf Skiern den Hang hinabzusausen. „Flutlichtfahren ist spannend und witzig. Und man hat einen ganz anderen Blick auf die Landschaft“, schwärmt Rüdiger Kucher.

Auch Rainer Lang aus Weilheim zog es nach Feierabend zusammen mit Toch­ter Mara auf die Alb. „Es ist einfach praktisch, dass es dieses Angebot gibt“, sagt er. Die Sicht sei beim Flutlichtfahren zwar anders als bei Tageslicht, aber sie sei dennoch „einwandfrei“. „Es herrscht eine ganz eigene Atmosphäre“, beschreibt der Weilheimer, der das Flutlicht auf der Skipiste auch mit Kindheitserinnerungen in Verbindung bringt. Denn schon als kleiner Bub habe ihn das nächtliche Skifahren fasziniert. Hinzu komme ein weiterer Vorteil: Unter der Woche sei abends auf der Skipiste lange nicht so viel los wie tagsüber am Wochenende.

Letzteres kann auch Jürgen Spieth aus Nürtingen bestätigen, der mit seiner Tochter Helen nach Donn­stetten gekommen ist. „Meine Toch­ter will zum Skifahren ins Allgäu. Deshalb nutzen wir jetzt noch das Angebot, um ein bisschen auf der Alb zu üben“, erzählt er.

„Es bietet sich einfach an, die Abendstunden an den wenigen Tagen auszunutzen, an denen auf der Alb Schnee liegt“, meint auch Steffen Block aus Kirchheim. An den Wochenenden hat der Familienvater wenig Zeit zum Skifahren. Außerdem genießt er es, nach der Arbeit noch Bewegung an der frischen Luft zu haben. Auch Sohn Mikka, der an diesem Abend zum ersten Mal bei Flutlicht fuhr, hatte es die nächtliche Stimmung angetan. „Skifahren bei Flutlicht hat seinen eigenen Reiz“, betont Steffen Block.

Denise Hanker aus Bad Ditzenbach sieht das genauso: Sie frönte zusammen mit Sohn Fynn ihrem Hobby. „Es war schon immer Fynns Traum, bei Flutlicht zu fahren“, erzählt sie. Die Atmosphäre sei am Abend schön, und außerdem ist das Skifahren für die junge Mutter tagsüber nicht drin. Schließlich muss sie sich noch um ihren zwei Jahre alten Sohn Ole kümmern, während ihr Ehemann arbeitet.

Auch Shannon Fullen aus Neuhausen hat unter der Woche tagsüber beruflich bedingt keine Zeit – deshalb freut sich der Snowboarder besonders über das Angebot des „Afterwork-Skifahrens“. So kann er sich werktags bestens auf größere Skiausfahrten an den Wochenenden vorbereiten, an denen es zum Beispiel nach Oberstdorf geht.

„Die Flutlicht-Anlagen lohnen sich für uns auf jeden Fall“, sagt Angela Gödrich, die den Lift in Donn­stetten betreibt. Die Nachfrage sei groß. „Das Skifahren bei Flutlicht wird vor allem von Berufstätigen angenommen.“ Das bestätigen Marianne Allgaier vom Skilift an der Pfulb bei Schopfloch und Michael Hoffmann vom Skilift Salzwinkel bei Zainingen, wo am Abend ebenfalls beleuchtete Pisten locken. Neben Berufstätigen suchen auch Familien und Mitglieder von Skiklubs die Lifte an der Pfulb und in Zainingen auf.

„Zwar war vor 20 Jahren abends noch viel mehr los, und es bildeten sich lange Schlangen an den Liften“, erinnert sich Marianne Allgaier. „Aber der Bedarf ist immer noch da. Wir sind zufrieden.“

Folgende Skilifte sind derzeit in Betrieb:

• Skilift an der Pfulb bei Schopfloch: mittwochs, donnerstags und freitags von 14 bis 21 Uhr, samstags von 10 bis 21 Uhr und sonntags von 10 bis 19 Uhr

• Skilift in Donnstetten: montags bis freitags von 13 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 22 Uhr

• Skilift Salzwinkel bei Zainingen: montags bis freitags von 13 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 22 Uhr

• Skilift in Ochsenwang:
montags bis freitags ab 14 Uhr sowie samstags und sonntags ab 10 Uhr; der Lift schließt bei Einbruch der Dunkelheit

• Skilift Halde in Westerheim: 
montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 17.30 Uhr