Kommunalwahl
Owen: Wer willin den Gemeinderat?

Kommunalwahl In Owen treten von 14 Räten sieben am 9. Juni wieder an.
Aktuell läuft die Suche nach weiteren Kandidaten.

Wer Lust darauf hat, Kommunalpolitik mitzugestalten, kann sich jetzt noch für die Gemeinderatswahl in Owen aufstellen lassen. Archivfoto: Jean-Luc Jacques

Owen. Hans-Jörg Schmid sitzt seit 34 Jahren im Owener Gemeinderat. Länger als er ist keiner dabei, und mit seiner Erfahrung ist er einer, der gut einschätzen kann, wie sich die Suche nach geeigneten Kandidaten für die Gemeinderatswahl über die Jahre entwickelt hat. Schmid wird in diesem Jahr erneut kandidieren, aber so haben längst nicht alle entschieden in dem Gremium, das über die Geschicke Owens mitbestimmen darf. „Von 14 Räten haben sieben beschlossen, sich wieder zur Wahl zu stellen“, sagt Hans-Jörg Schmid, der bei der letzten Gemeinderatswahl vor fünf Jahren nach Stimmenkönig Christian Ensinger und Anke Häußler die drittmeisten Stimmen eingefahren hat. 

Sieben Gemeinderäte wollen sich also nicht mehr zur Wahl stellen. Deshalb haben sich die Räte, die wieder antreten werden, schon vor Wochen auf die Suche nach neuen Kandidatinnen und Kandidaten gemacht. Mit Erfolg: Mit den amtierenden Räten sind es mittlerweile 22, die kandidieren wollen. 80 Menschen hatten die Suchenden angesprochen. Von 15 Owenern stünde die Antwort noch aus, so Schmid. Deshalb steigt die Zahl der Kandidaten möglicherweise noch. Zwar sind damit die Listen der drei Wählervereinigungen, die an keine politische Partei gebunden sind und die es im Owener Gemeinderat mehr der Form halber gibt, nicht voll. Aber das sei schon 2019 nicht mehr gelungen, sagt Hans-Jörg Schmid. Damals hatten die Owener Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen auf 26 Kandidaten verteilen können.

Ein Problem sieht der Ur-Owener darin, dass das Amt in den Augen der Öffentlichkeit nicht mehr so viel wert sei wie früher. „Es wird viel gemotzt und kritisiert, anstatt sich selbst einzubringen“, sagt er. Das sei aber nicht nur in Owen so, sondern auch in anderen Städten und Gemeinden. Wenn er mit Menschen spreche und sie frage, ob sie bereit seien, sich für den Gemeinderat aufstellen zu lassen, laute eine der häufigsten Antworten: „Man kann ja eh nichts bewegen“. Das kann Schmid nicht bestätigen: „Man muss sich eben mit den Dingen auseinandersetzen“, sagt er. Auch das Zeit-Argument werde häufig genannt. 

Erfreulich findet Hans-Jörg Schmid, dass sich auf einen Aufruf im Mitteilungsblatt hin einige Kandidaten gemeldet haben. Aktuell läuft die Suche noch. Erst am 28. März ist Schluss, dann müssen die Listen abgegeben werden. Ob es zwei oder drei sein werden, steht noch nicht fest. Von einer Liste, die sich zusätzlich etablieren könnte, weiß Schmid bisher nichts. Antje Dörr