Kirchheim
150 Jahre und noch immer gut bei Stimme

Jubiläum Der Kirchheimer Gesangverein Eintracht Kirchheim 1868 feiert einen imposanten Geburtstag und blickt auf ereignisreiche musikalische und gesellige Jahre zurück.

Die Idee zu einem Gesangsverein entsteht vor 150 Jahren bei einer Hochzeit: Ein Arbeiter der Faberschen Fabrik heiratet am 2. August 1868. Während des heiteren Abends äußern die Mitarbeiter den Wunsch, öfters solche geselligen Abende zu verbringen. Aus dieser Idee heraus gründet sich am 1. Oktober 1868 in Kirchheim der „Arbeiter-Verein Eintracht“.

Die Happy Voices im großen Jubiläumsjahr 2018.
Die Happy Voices im großen Jubiläumsjahr 2018.

Die Eintracht sollte zu einer der tragenden Säulen der Kirchheimer Vereinslandschaft werden und kann jetzt mit Stolz ihr 150-jähriges Jubiläum feiern. Hinter dem Verein liegen bewegte Zeiten. Schon kurz nach der Gründung erfolgen die ersten Veranstaltungen, wie Tanzkränze, Ausflüge und Gesangs- und Unterhaltungsabende. Mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg erfährt der Verein weniger gute Zeiten. Neben zwei längeren Unterbrechungen des Singstundenbetriebes während der Kriege muss der Verein massiven Mitgliederschwund verkraften und häufigen Dirigentenwechsel.

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1933 stößt der Arbeitergesangverein Fortuna, der vor der Auflösung stand, zur Eintracht. Die Fusion verschafft dem Verein Eintracht somit neue Mitglieder.

Mit dem 80-jährigen Bestehen im Jahr 1948 können auch Jugendliche dem Verein beitreten: Emil Andreas und Gerhard Paul gründen den ersten Jugendchor mit 80 bis 90 Jugendlichen. Doch häufig treten die jungen Menschen ab einem bestimmten Alter wieder aus dem Chor aus. Das veranlasst die Leiter dazu, die Gruppe „Offenes Jugendsingen“ aufzubauen. Schon bald begeistern sich 70 Jugendliche für den „SingOut-70-Chor“.

Parallel dazu gründet sich das Doppelquartett der Eintracht. Unter Manfred Strauß und Gotthilf Fischer, die das Quartett leiten, entwickelt es sich zu den legendären Fischer-Chören weiter. Nach dem Erscheinen der ersten Schallplatte bereichert das Quartett zahlreiche Feiern und Feste.

In den nächsten Jahren folgt Chorfest auf Chorfest. Die Eintracht gedeiht prächtig und feiert sowohl ihr 100. als auch ihr 125. Jubiläum mit großem Programm.

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1994 entsteht ein neuer Jugendchor aus vier Sängerinnen, die von der Auflösung der alten Jugendgesangsgruppe übrig geblieben sind. Der Chor nennt sich „Happy Voices“ und besteht noch heute. Das Musical „Sibylle von der Teck“, das der Stuttgarter Chansonnier Fabian Schläper schreibt, ist so beliebt, dass die Premiere innerhalb von drei Wochen ausverkauft ist. Ein weiteres Highlight der „Happy Voices“ ist der Start ihres Radiosenders „Radio Gaga“, der zum 20. Bestehen der Gruppe erfolgt. Der Inhalt des Senders dreht sich vor allem um Infos und Nachrichten rund um die Teck.

Aus den „Happy Voices“ heraus entstehen 2008 schließlich die „SingTONics“. Ihre musikalischen Darbietungen umfassen hauptsächlich A-cappella-Songs.

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Neben ihren Gesangstreffen und Veranstaltungen organisiert der Verein Eintracht Ausflüge und Touren für seine Mitglieder. Seit 1896 gehört das Reisen als fester Bestandteil zum Vereinsalltag. Die Mitglieder besuchen beispielsweise 1982 das österreichische Liederfest und geben dort ein Konzert. Später reisen sie unter anderem nach Berlin und Heilbronn, um an den Chorfesten teilzunehmen. 1989 reisen 70 Mitglieder nach Kalocsa in Ungarn. Sie sind dabei als das erste Band der Städtepartnerschaft geknüpft wird. Der letzte große musikalische Erfolg war 2016 das Historical, eine musikalische Stadtführung durch Kirchheim. Auch hier war die Stadthalle mehrmals ausverkauft. Nun feiert die Eintracht Kirchheim 1868 ihr 150-jähriges Bestehen - mit vielen Zukunftsplänen. io