Kirchheim
Abenteuer und biblische Geschichten

Sommerferien Das Ferienprogramm der evangelischen Kirche findet erneut im LUG statt. Hier können Kinder mit und ohne Handicap eine Woche lang basteln, spielen, Freunde finden und über Gott reden. Von Alicia Kaiser

Kindergeschrei und Lachen erfüllen den Schulhof des Ludwig-Uhland-Gymnasiums (LUG) in Kirchheim, gute Laune herrscht sowieso. Es ist jedoch keine große Pause, sondern ein Tag in den Sommerferien. Auf dem Schulgelände haben sich 153 Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren und ungefähr 40 Mitarbeiter versammelt. Alle haben das gleiche Ziel: zehn coole Ferientage miteinander verbringen.

Zwei Wochen lang findet an den Werktagen das Ferienwaldheim statt. Organisiert wird es von der evangelischen Kirche. Außerdem hat sich die Lebenshilfe angeschlossen, sodass dieses Jahr sechs Kinder mit Handicap beim Waldheim mit dabei sind. Sie haben eigene Betreuer von der Lebenshilfe und sind so gut es geht in den Alltag im Feriencamp eingebunden. Meistens werden sie sowieso von anderen Kindern mitgezogen und jeder kümmert sich ein bisschen um jeden, egal ob noch ganz jung, schon etwas älter, mit Handicap oder ohne.

Das Thema des Ferienprogramms lautet „Unter Wasser“. Daran sind beispielsweise Gruppennamen, Lieder, biblische Geschichten oder die Deko angelehnt. Nach dem gemeinsamen Frühstück in der Lugeria fangen die Kinder gestärkt mit Spielen und Basteln an.

Jeden Vormittag um 11.15 Uhr treffen sich alle in der Aula. Hier macht die Band Musik und es wird zusammen geklatscht, getanzt und gesungen. Danach wird eine biblische Geschichte aufgeführt, in die die Kids mit eingebunden sind. Die Rahmenhandlung ist dabei das Mädchen Sarah, das jeden Tag mit einem anderen Problem in Kurt-Kruschtels-Krimskrams-Laden kommt. Der Inhaber kann ihr dann mithilfe von biblischen Geschichten, Psalmen und Tipps, die etwas mit dem Glauben zu tun haben, weiterhelfen. In den Stücken geht es um ganz alltägliche Sachen wie zum Beispiel den Stress, wenn Eltern oder Lehrer gerade viel erwarten oder man einen heftigen Streit mit der besten Freundin hat. Die Teilnehmer schauen und hören bei der Aufführung gespannt zu und die meisten von ihnen können die Texte der Lieder in- und auswendig und sind beim Mitsingen voll dabei.

Um zwölf stürmt die hungrige Menge dann die Lugeria und verputzt das vom Küchenteam zubereitete Mittagessen. Mit vollen Mägen geht‘s danach weiter auf den Schulhof, in den Ruheraum oder die Turnhalle, die von den Kindern zu einem wahren Abenteuerspielplatz umgebaut wird.

Nach dem vielen Toben in der Mittagspause ist ein kleiner Imbiss nötig. Es gibt Obst und manchmal auch etwas Süßes. Danach können sich die Kinder in Hobbygruppen kreativ oder sportlich ausleben: Papier schöpfen, Akrobatik, Parcours, Lägerle bauen im Wald, Specksteine schleifen . . . Jedes Kind findet etwas, auf das es Lust hat. Die Stunden am Mittag eignen sich auch dazu, die biblischen Geschichten vorzubereiten, die jeden Tag eine andere Gruppe übernimmt, oder Programmpunkte für den Elternachmittag zu überlegen und zu proben.

„Ein mega bunter Haufen“

Highlights der zwei Wochen sind ein Ausflug nach Bad Boll auf dem Naturpfad „Sinneswandel“ mit anschließendem Grillen sowie die Wasserspiele. Die finden mithilfe der Ötlinger Feuerwehr auf dem roten Sportplatz der Schule statt. Zudem darf jeden Abend eine der zehn Gruppen zusammen mit ihren Betreuern im LUG übernachten. Zusammen schauen sie einen Film und haben sicher bis spät in die Nacht viel zu lachen und zu erzählen.

Klaus Onischke ist Gesamtleiter des Waldheims, also der Standorte LUG und Doschler. Seit drei Jahren ist der Jugendreferent der Gesamtkirchengemeinde schon dabei und ist stolz auf seinen „mega bunten Haufen“. Vor allem auf sein dieses Jahr ungewöhnlich junges Mitarbeiterteam, auf das er sich voll und ganz verlassen kann. Den Standort Ludwig-Uhland-Gymnasium leitet er zusammen mit René Gökeler, der seit über zehn Jahren Erfahrung mit dem Ferienwaldheim hat.

Der Tag im Waldheim endet nach dem gemeinsamen Abendessen. Die Kids werden dann von ihren Eltern abgeholt oder fahren mit den extra organisierten Bus- shuttles nach Hause. Dort fallen sie müde und ausgepowert ins Bett und freuen sich auf den nächsten ereignisreichen Tag.