Kirchheim
Absolut nichts für Warmduscher

Freizeit Das Kirchheimer Freibad öffnet am kommenden Donnerstag. Allerdings dürfen sich dort im Zweischichtbetrieb maximal nur 480 Badegäste aufhalten. Von Iris Häfner

Wir wollen natürlich das Freibad aufmachen und freuen uns alle darauf - wenngleich es eine Herausforderung für uns ist und die Badegäste Einschränkungen in Kauf nehmen müssen“, sagt Martin Zimmert, Geschäftsführer der Kirchheimer Stadtwerke und damit für das Freibad zuständig.

Am kommenden Donnerstag, 18. Juni, geht es um 7 Uhr mit dem Frühschwimmen los. Betriebsleiter Moritz Heitel kann es kaum erwarten, die ersten Besucher ihre Runden in seinem Bad drehen zu sehen. Die Schwimmer bewegen sich im Einbahnverkehr auf einer Bahn in einem Rundkurs, sodass der Abstand von eineinhalb Metern eingehalten werden kann und es zu keinem Begegnungsverkehr kommt. Sieben Bahnen gibt es im Schwimmerbecken. Pro Bahn sind nur zehn Personen erlaubt und damit maximal 70 Schwimmer im Becken. Der Einstieg ist auf der Sprungturmseite, der Ausstieg am gegenüberliegenden Beckenrand. Im Nichtschwimmerbecken dürfen sich maximal 130 Personen gleichzeitig tummeln, im Kleinkinderbecken maximal zwölf. Um das überprüfen zu können, gibt es die Bändchenregel, ähnlich den Einkaufswägen in den Baumärkten. Rote Silikonbänder gibt es für das Schwimmerbecken, grüne für das Nichtschwimmerbecken. Steigt der Badegast aus dem Becken, legt er das Bändchen in eine Schale mit Desinfektionslösung, zeitnah werden sie wieder zum „Einstieg“ gebracht.

Es gibt zwei Zeitblöcke für die Badegäste: morgens von 8.30 bis 12.30 Uhr und mittags von 14 bis 19 Uhr, dazwischen wird gründlich gereinigt und desinfiziert. Pro Block dürfen maximal 480 Besucher ins Freibad - kein einziger mehr. Dienstags und donnerstags ist zudem für die Frühschwimmer schon ab 7 Uhr geöffnet.

Nur die Außenduschen mit kaltem Wasser sind in Betrieb, die warmen Duschen dürfen nicht benutzt werden, ebenso kein einziger Föhn. Selbst einen mitzubringen, nutzt nichts: die Steckdosen sind aus. Geschlossen sind auch Sprungturm, Rutsche und Wasserpilz, ebenso das Beachvolleyballfeld. Jeweils zwei Toiletten stehen Männern und Frauen zur Verfügung. Auf dem Spielplatz dürfen sich nur zehn Personen aufhalten, der Kiosk hat einen Abholservice. Familien dürfen es sich auf der Liegewiese selbstverständlich als Gruppe auf den Handtüchern bequem machen, für den Rest gilt: 1,5 Meter Abstand. „Wir appellieren an die Vernunft der Besucher, dass die Regeln eingehalten werden. Vom Einkaufen ist man das Abstandhalten ja schon gewohnt. Das wird sich einspielen“, ist Martin Zimmert überzeugt. An drei Stellen wird die Security sicherheitshalber ein wachsames Auge auf den Ablauf haben: im Kassenbereich, bei den Umkleiden und beim Kleinschwimmbecken.

Das Personal arbeitet in zwei getrennten Schichten, damit im Krankheitsfall nur ein Team ausfällt - tritt das ein, wäre das Freibad nur einen halben Tag geöffnet. Sehr zum Bedauern von Moritz Heitel können keine Schwimmkurse stattfinden. „Das ist kontaktlos nicht möglich“, begründet Martin Zimmert die Entscheidung. Eltern dagegen dürfen ihren Kindern sehr wohl Brust- oder Kraulschwimmen beibringen.