Vor 40 Zuhörerinnen und Zuhörern im Kirchheimer BürgerTreff hat Kirchheims eheamlige Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker Einblicke in ihre Amtszeit von 2004 bis 2020 gegeben und mit so mancher Anekdote für Heiterkeit gesorgt.
Wahrscheinlich wissen es nicht mehr viele, dass die Stadt Kirchheim 1973 die Patenschaft für das Unterseeboot der deutschen Bundesmarine „U 16“ übernommen hatte. Der Sinn dahinter war, dass die Soldaten um den Rückhalt in der Bevölkerung wussten, auch an Orten fernab der See. Und so besuchte alle zwei Jahre eine Delegation der Stadt die „U 16“ in deren Heimathafen Eckernförde. Dazu gehörte natürlich eine Tauchfahrt in der Ostsee, die nicht allen „Landratten“ bei Windstärke 12 bekam. Auch musste die Oberbürgermeisterin auf allen Vieren die Torpedo-Rohre besichtigen, in denen der Smutje in Friedenszeiten frisches Gemüse für die Mahlzeiten bunkerte. Bei starkem Seegang kein großes Vergnügen. Auch nicht das Befehlen der Mannschaft am Kai des Heimathafens bei Sturm und Regen, das die Oberbürgermeisterin übernehmen musste. Die Mannschaft habe sich königlich über die blassen Gesichter der Gäste aus dem Südwesten gefreut.
Aber es gab die Chance zur Revanche: Das Jahr darauf kam die Besatzung von „U 16“ zu Besuch nach Kirchheim. Uns so durften beim Oldtimer- Fliegertreffen die Matrosen mit zwei historischen Antonov-Doppeldeckern fliegen. Welch eine „Genugtuung“, als die Matrosen genauso blass und wortkarg dem Element Luft entstiegen, wie wir die Jahre zuvor dem Element Wasser. Allerdings war auch die Oberbürgermeisterin froh, der fliegenden Kiste entkommen zu sein.
Fragen zu Ereignissen und Entscheidungen während ihrer Amtszeit wurden von ihr souverän beantwortet. Auch über ihre Zeit im Ruhestand gab sie Einblicke, sowohl ins Privatleben als auch in Aktivitäten auf lokaler, regionaler und bundespolitischer Ebene.Martin Schmid
Info Das nächste „Stadtgespräch“ im BürgerTreff findet am Samstag, 16. September, um 14 Uhr statt, dann geht es um „Lebenswege Geflüchteter in Kirchheim unter Teck“.