Die Fachlehrer am Kirchheimer Seminar sieht Andreas Stoch, Landes- und Fraktionsvorsitzender der SPD Baden-Württemberg, als wichtigen Baustein im Schulwesen. Nach einem Besuch der Kirchheimer Firma Feess und einem anschließenden Speeddating auf dem Kirchheimer Marktplatz – bei dem Bürger Fragen stellen konnten – ging es die wenigen Meter hinüber zum Pädagogischen Fachseminar.
Dort angekommen, erzählt die 37-jährige Anwärterin Svetlana Milicevic geradeheraus, dass
Das Seminar ist ein Schatz, den wir pflegen müssen.
Andreas Stoch, Landes- und Fraktionsvorsitzender der SPD Baden-Württemberg
sie nach 13 Jahren als Informatikkauffrau ihr Leben nochmal komplett auf links gedreht hat, weil sie mehr mit Kindern arbeiten wollte. Andreas Stoch hakt interessiert nach: „Hatten Sie davor schon mal mit Kindern gearbeitet?“ Das bejaht die Anwärterin nickend: Sie habe Jugendliche in Karate unterrichtet.
Lücken sinnvoll füllen
Während des Besuchs wird schnell klar, dass Andreas Stoch die Arbeit des Seminars zu schätzen weiß. So argumentiert er, dass auch bei einem Lehrermangel die Qualität nicht auf der Strecke bleiben müsse. Es käme darauf an, die Lücken sinnvoll zu füllen. Dann könne die Versorgung sogar verbessert werden.
Genau an diesem Punkt sieht er in den Fachlehrern einen wesentlichen Baustein. Sie würden mit ihrer Lebenserfahrung punkten und könnten in Fächern wie Sport, Kunst und Musik eine große Lücke schließen. Die größere Lebenserfahrung führt der Politiker darauf zurück, dass die zukünftigen Fachlehrer alle eine abgeschlossene Berufsausbildung haben müssen, um am Kirchheimer Seminar aufgenommen zu werden. Die erlangte Kompetenz sollte nicht verschenkt werden – der Wunsch zu unterrichten dürfe nicht an einem Studium scheitern.
Da sich die Welt in stetigem Wandel befindet und Kinder, die heute zur Schule gehen, oft in Berufen arbeiten werden, die es noch nicht gibt, ist Andreas Stoch der Meinung, dass es hilfreich sei, wenn Lehrer auch Praxiserfahrung mitbringen würden.
Bei sogenannten Quereinsteigern sieht die Seminarleiterin, Ute Recknagel-Saller, jedoch einen Nachteil: Ihnen würde der pädagogische Background fehlen. Lehrer bräuchten Rüstzeug, das sie später an die Kinder weitergeben können. Die Schülerinnen und Schüler seien darauf angewiesen, um in einer modernen Welt zu bestehen und sich an stetige Veränderungen anpassen zu können. Das sieht auch Andreas Stoch so: „Das Seminar ist ein Schatz, den wir pflegen müssen.“ Das Fachseminar sei eine sehr zeitgemäße Lösung.