Unvergessen ist ihm die letzte Fahrstunde vor der Prüfung im Jahr 1959. Es war an einem Samstag nach einem langen Arbeitstag in der Backstube. – Mehr Fahrfehler als sonst waren die Folge. Der Fahrlehrer sagte: „Wenn Du so an Deiner Prüfung fährst, kannst Du Deinen Führerschein vergessen.“ Er wusste, dass Kurt Besemer als Bäcker früh aufstehen musste, und fragte, wenn er denn an diesem Tag aufgestanden sei. Der Prüfling antwortete: „Um 2 Uhr, und dann habe ich anschließend zehn Stunden gearbeitet.“ Der Fahrlehrer drückte daraufhin noch mal ein Auge zu und ließ ihn zwei Tage später zur Prüfung zu. Ausgeschlafen kam er zu diesem wichtigen Termin, der in einem VW-Käfer über die Bühne ging, und hielt kurze Zeit danach seinen grauen Lappen in der Hand. „Mann, war ich stolz darauf!“, erinnert er sich noch heute.
Im Rahmen der Bundeswehrzeit ab 1961 folgte dann noch der Führerschein Klasse 2 für Lkw über 7,5 Tonnen. Den Rest der Dienstzeit verbrachte Kurt Besemer mit Fahrten durch Süddeutschland, aber auch bis in die Lüneburger Heide.
Die Klasse zwei hat er zwar später nicht mehr in Anspruch genommen, den grauen Lappen jedoch stets geschätzt. Besonders gern erinnert er sich an sein erstes eigenes Auto aus dem Jahr 1962: eine schöne Borgward Isabella mit 60 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von stolzen 150 Stundenkilometern. Text und Foto: pr