Kirchheim. Der nächste Kindergarten kommt bestimmt: Die Stadt Kirchheim forciert ihre Anstrengungen, neue Betreuungsplätze für Kinder zu schaffen. An der Tannenbergstraße, parallel zur Umgehungsstraße soll ein neuer Kindergarten für fünf Gruppen entstehen. Zwei dieser Gruppen stehen für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung. Vorgesehen sind derzeit Kosten in Höhe von sieben Millionen Euro – was exakt den 1,4 Millionen Euro pro Gruppe entspricht, die auch für den Jurten-Kindergarten auf dem Schafhof aufzuwenden sind (siehe Artikel oben).
Birgit Spann, die Leiterin des Sachgebiets Hochbau, spricht von PV-Anlagen auf dem Dach, die den Strom erzeugen sollen, der im Kindergarten verbraucht wird. Außerdem habe das Lärmschutzgutachten ergeben, dass es im Anschluss an das L-förmige Gebäude jeweils Schallschutzwände als Verlängerung geben muss, parallel zur Tannenbergstraße wie auch zur Umgehungsstraße. Zwischen den Gruppen für die Kinder unter drei Jahren und denen für die älteren Kinder gibt es strikte räumliche Trennungen – innen wie außen.
Bereits im Januar 2025 soll der neue Kindergarten in Betrieb gehen. Der Lichtenstein-Kindergarten auf der anderen Seite der Umgehungsstraße, den der Neubau unter anderem ersetzt, werde auf jeden Fall bis Ende 2024 in Betrieb bleiben, wie Oberbürgermeister Pascal Bader im Gemeinderat versicherte. „Sollten dann Interimskosten entstehen, bleiben wir aber nicht darauf sitzen. Wir kriegen das erstattet.“
Sinken die Kosten schon wieder?
Zu den Kosten generell fragte Stadtrat Ulrich Kübler (Freie Wähler) nach: „Wenn im Frühjahr schon von sieben Millionen Euro für den Neubau die Rede war, müssten die Kosten nach der allgemeinen Preissteigerung jetzt doch bei mindestens 8,5 Millionen Euro liegen. Warum sind wir da immer noch bei der gleichen Summe?“ Birgit Spann erklärte, dass die Preise teilweise schon wieder sinken würden. „Wo es aber genau hingeht, lässt sich im Moment nicht sagen.“
Dieter Franz Hoff (CDU) lobte den geplanten Bau als ressourcenschonend. Einen weiteren Vorteil sieht er darin, dass sich das Gebäude gut dafür eignet, notfalls auch einmal aufgestockt zu werden.
Sollte eine solche Aufstockung nötig werden, verschärft sich die Debatte um die Parkplätze. Auch in der Tannenbergstraße geht es um die Frage, wo Eltern ihre Kinder aus- und einsteigen lassen können. Kirchheims Erster Bürgermeister Günter Riemer kündigte dazu ein Konzept an, das sich auf alle vergleichbaren Bauten übertragen lässt. Er ließ aber bereits durchblicken, dass nicht mit allzu großen Parkflächen zu rechnen sein wird: „Wir wollen ja möglichst kostengünstig bauen. Dann erstellen wir nicht auch noch eine Menge neuer Parkplätze – erst recht keine Dauerparkplätze. Die Autos stehen da ja nur jeweils für ein paar Minuten.“ Andreas Volz