Kirchheim. Nach dem Open-Air-Festival „Antenne 1 Feiertag“, das am Samstag rund 15 000 Menschen auf die Kirchheimer Hahnweide lockte, türmen sich auf Social Media Kommentare. Auffällig ist: Auf dem Facebook-Kanal des Radiosenders und unter den Beiträgen des Teckboten-Kanals auf Instagram findet man im Nachgang überwiegend negative Kommentare. Der größte Kritikpunkt: Die Wartezeiten bei der Essensausgabe. „Für eine Portion Pommes mussten wir satte zwei Stunden warten“, schildert ein Nutzer. Ein anderer kritisiert, dass das Event als Familientag beworben wurde. Zwei Stunden für Essen anstellen – mit Kindern? Unzumutbar.
Oberbürgermeister Bader kann die Kritik nachvollziehen: „Es ist zu lang, wenn man erst an der Kasse und dann an der Essensausgabe warten muss“, sagt er. Vor allem für die Kinder täte es ihm leid. Man müsse nun klären, wie der von Antenne 1 vorgegebene Ablauf war, und aus den Fehlern lernen.
„Die Kritik ist angekommen“, sagt Robin Laure, Marketing-Manager des Radiosenders. Ein Faktor seien technische Probleme gewesen. Er weist allerdings darauf hin, dass das Catering von den „örtlichen Vereinen“ übernommen wurde. „Wir dachten, wir sind gut vorbereitet“, sagt Robin Laure zerknirscht. Die Organisatoren überlegten nun, was sie beim nächsten Mal besser machen können.
Norman Baum, Vorsitzender der Fliegergruppe Wolf Hirth, war mit anderen Fliegervereinen aus der Umgebung verantwortlich für das Catering. Er berichtet, dass sich die Vereine eigentlich gut vorbereitet hatten. Doch erst kamen die Festivalbesucher ein bis zwei Stunden später als erwartet und dann fiel auch noch wegen schlechtem Internet die Möglichkeit aus, Essen zu bestellen und an der Kasse zu zahlen. Den Stau arbeiteten die Vereine mit bis zu 13 Kassen ab, doch dann bildete sich schon der nächste Stau an den Essensständen. „Wir haben mit Grill und Fritteusen am Limit gearbeitet, doch das war nicht mehr aufzuholen. Wir haben mit Peaks gerechnet – aber nicht mit einem so großen“, sagt Baum. Das Konzept war zwar auf 15000 Menschen ausgerichtet, doch eben nur mit der Online-Bestell-Option. „Es tut uns leid, dass die Leute so lange warten mussten. Aber als das Kind in den Brunnen gefallen war, haben wir schon am Maximum gearbeitet“, so der Vorsitzende der Fliegergruppe Wolf Hirth.
Bildschirme fehlten, Autos wurden abgeschleppt
Auch dass in Bereichen, die keine Sicht zur Bühne boten, keine Bildschirme standen, sorgte für Unmut. „Doch der Bildschirm konnte nur vorne platziert werden“, verteidigt der Antenne-1-Mitarbeiter die Lage. Dabei sei sogar beabsichtigt gewesen, dass es im Bereich der Stände ruhiger sei, damit man sich unterhalten könne.
Doch auch die Verkehrssituation ruf Beschwerden hervor. So sei unter anderem die Hahnweidstraße bei der EnBW wegen des Festivals geräumt worden. „Es standen zwar Schilder da, aber vor einer Woche nicht“, lautet ein Kommentar auf Social Media. Doch genau das ist der Knackpunkt: Wer im öffentlichen Bereich parkt, muss spätestens alle 96 Stunden nach seinem Fahrzeug schauen, erklärt Sebastian Greiner von der Stadtverwaltung Kirchheim. Darum müssen die Schilder auch spätestens 96 Stunden vor der Veranstaltung aufgestellt werden. Daran hielt sich der Veranstalter. Greiner weist explizit darauf hin, dass bei der EnBW ohne Abschleppdienst kein Gegenverkehr mehr möglich gewesen wäre. Im Notfall hätten aber bis zu 30 Rettungswagen zum Festivalgelände kommen müssen. Katharina Daiss