Kirchheim. Der Fahrer muss ordentlich auf das Gaspedal gedrückt haben, als er am frühen Sonntagmorgen durch die Haldenstraße in Ötlingen raste. Mehrere Nachbarinnen und Nachbarn seien schon vor dem Unglück wach gewesen, allein durch das laute Motorengeräusch des Mercedes. Das erzählt eine Anwohnerin, die nicht namentlich genannt werden möchte, gegenüber dem Teckboten. Das Ziel, das der Fahrer mit viel zu hoher Geschwindigkeit ansteuert, ist die Schönblickstraße, die dann Richtung Notzingen oder Richtung Stuttgarter Straße weiterführt. Doch so weit kommt er nicht: Kurz vor der Einmündung vollzieht die Haldenstraße eine leichte S-Kurve und in der rast der Mercedes mit hoher Geschwindigkeit über einen Grünstreifen und erwischt einen Stromkasten. Dabei wird nicht nur der Kasten sondern auch der gesamte Kühlergrill des Fahrzeugs zerfetzt.
Der 27 Jahre alte Fahrer wurde trotz des heftigen Aufpralls nur leicht verletzt. Nach Auskunft der Anwohnerin wollten ihm einige Nachbarn zu Hilfe kommen, doch er lehnte jegliche Hilfe ab. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen mitteilte wurde ihm Blut entnommen, wegen Verdachts auf Rauschmittelkonsum. Außerdem sei die Fahrerlaubnis beschlagnahmt worden, heißt es bei der Polizei. Das Ergebnis der Untersuchung sei aber noch nicht bekannt.
Nicht nur musste im Laufe des Sonntags ein neues Trafohäuschen mit Hilfe eines Krans aufgestellt werden, auch war der Strom bei den Anwohnern der Haldenstraße bis zum Sonntagabend gegen 19.45 Uhr weg. „Ein Großteil des betroffenen Gebietes hatte ab 6.23 Uhr wieder Strom. Mit Ausnahme der Haushalte, die eigentlich durch die zerstörte Umspannstation in der Haldenstraße versorgt werden: Dort musste erst ein Provisorium errichtet werden, bevor auch die Gebäude im Bereich Haldenstraße und Tobelweg wieder versorgt werden konnten“, teilt die Netze BW mit. Insgesamt waren manche Haushalte 14 Stunden vom Strom abgeschnitten.