Kirchheim
Arbeiten laufen auf Hochtouren

Verkehr Bis Freitag abend sollen die defekten Schienen an der S 1 ausgetauscht sein. Auch der Unterbau wird erneuert.

Kreis. Seit zweieinhalb Wochen fährt zwischen Wendlingen und Kirchheim keine S-Bahn mehr. Was zunächst wie ein Schaden an der Schiene aussah, weitete sich bei genauerer Inspektion durch eine auf Schienenwege spezialisierte Baufirma auf einen veritablen Schaden auch im Unterbau aus.

Seit Mittwochvormittag ist die Baufirma nun dabei, den Schaden zu beheben. Zwei Tage soll dies dauern, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Am Samstag ist dann die Zeit des Schienenersatzverkehrs vorbei und die S 1 kann wieder bis Kirchheim durchfahren.

Der Schienenersatzverkehr lief nicht optimal und war kaum in der Lage, alle S-Bahn-Nutzer nach Kirchheim zu fahren. Die Kunden waren verärgert. Andreas Schwarz, Kirchheimer Landtagsabgeordneter der Grünen, wandte sich deswegen in einem Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, Richard Lutz. „Durch welche Maßnahmen wird die Deutsche Bahn sicherstellen, dass das Streckennetz zwischen Wendlingen und Kirchheim ,up to date‘ gehalten wird und solch lange Unterbrechungen vermieden werden?“, wollte Schwarz vom Bahn-Chef wissen. Auch die Kommunikation gegenüber den Fahrgästen bezüglich des Schienenersatzverkehrs hielt er für verbesserungswürdig. So sollte eigentlich auch die VVS-App darüber Auskunft geben, wann Busse fahren.

Wenn ab Samstag die S-Bahnen erst einmal wieder regelmäßig zwischen Herrenberg und Kirchheim touren, dürfte die Freude darüber nur von kurzer Dauer sein. Denn bis dato gibt es noch keine Auskünfte seitens der Deutschen Bahn, wie der Fahrplan für die S-Bahnen und die Regio-Züge auf der Strecke der Neckar-Alb-Bahn aussehen wird, wenn die Gleise ab 21. April in Bad Cannstatt wegen Kabelarbeiten für das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm weitgehend gesperrt werden. Die Rede war von einem Halbstundentakt für S-Bahnen. Darauf festlegen lassen wollte man sich bei der DB jedoch nicht. Die Kabelarbeiten sind notwendig, weil die DB den Bahnknoten Stuttgart mit dem Elektronischen Zugleitsystem ETCS ausrüsten will. Da aber noch nicht alle Züge mit dem neuen System ausgestattet sind, müssen zweierlei Signalsysteme eingebaut werden. Sylvia Gierlichs