Nach den pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen der zurückliegenden zwei Jahre will Jürgen Ringhofer, Chef des Kirchheimer Polizeireviers, im nächsten Jahr wieder mehr Zeit mit der Familie und guten Freunden verbringen. So möchte er unter anderem einen länger gehegten Wunsch seiner Mutter erfüllen und gemeinsam mit ihr ihre Heimatstadt Wernigerode im Harz besuchen, erzählt er. Fest anvisiert sei auch ein Aufenthalt mit seiner Frau auf einer Nordseehallig. Dort will Ringhofer „einfach mal für ein paar Tage aus dem oft hektischen Alltag rauskommen und beim Lesen eines guten Buches, beim Angeln oder bei einem Glas Wein die Ruhe und Abgeschiedenheit auf einer so kleinen Insel genießen“.
Der Polizeichef hat sich auch fest vorgenommen, im nächsten Jahr etwas für die Umwelt zu tun: Er möchte mehr zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren. Durch Corona sei auch auf dienstlicher Ebene der persönliche Austausch mit Partnern sowie Kolleginnen und Kollegen zu kurz gekommen. Deshalb betont Ringhofer: „Ich habe mir als guten Vorsatz vorgenommen, dass ich im neuen Jahr wieder genügend Zeit für persönliche Gespräche aufbringen will.“
Vorsätze hat sich auch Daniela Rathay, neue Leiterin der Kirchheimer Musikschule, gefasst: „Ich bin neu in der Stadt und möchte mir Zeit nehmen, um soziale Kontakte über mein berufliches Umfeld hinaus zu knüpfen. Denn ich würde mich gerne mehr in Kirchheim beheimatet fühlen“, sagt sie. Vielleicht besuche sie einen Spanisch-Kurs bei der Volkshochschule. „Ich überlege aber auch, ob ich mich einer Laufgruppe anschließe oder ob ich vielleicht etwas Neues ausprobiere wie Yoga.“ Ein weiteres Ziel fürs neue Jahr ist für sie, „musikalisch selbst wieder aktiver zu werden“. Die umfangreichen Verwaltungsaufgaben haben der Musikschulleiterin bisher wenig Zeit dafür gelassen. Künftig möchte sie sich mehr Freiräume schaffen und jeden Tag eine halbe Stunde Querflöte spielen – denn: „Freiräume sind wichtig, um leistungsstark und ausgeglichen zu bleiben“. Sie fasst sich regelmäßig Vorsätze: Es trage zur Weiterentwicklung bei, Bilanz zu ziehen und sich neu auszurichten.
Auch Michael Attinger, Inhaber der Stiftsscheuer in Kirchheim, hat Ziele für 2023: „Ich bin dieses Jahr 60 geworden. Im nächsten Jahr will ich alles ein bisschen ruhiger angehen lassen und generell einen Gang zurückschalten“. Im Gemeinderat will er „weiterhin kritisch sein“, aber sich nicht mehr aufregen, wie der Stadtrat betont. Um seinen Horizont zu erweitern, möchte er weiterhin Gasthörer an der Uni Hohenheim im Studiengang Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie bleiben. „Das macht riesigen Spaß und bedeutet für mich einen Tag Auszeit in der Woche“, betont Attinger.
Joggen und Freundschaften pflegen
Auch Kirchheims Oberbürgermeister Pascal Bader hat sich für das kommende Jahr etwas vorgenommen: „Was bei mir in diesem Jahr eindeutig zu kurz gekommen ist, ist der Sport“, verrät er. Dies möchte er 2023 „dringend“ ändern. „Ich nehme mir vor, einmal pro Woche Sport zu treiben. Nachdem ich mir neue Laufschuhe gekauft habe, werde ich sicherlich meine Jogging-Aktivitäten wieder aufleben lassen“. Ein weiterer Vorsatz sei für ihn, das Vertrauen auf eine positive Zukunft zu bewahren. In der momentan schwierigen Zeit ist es dem OB wichtig, Zusammenhalt und Solidarität zu praktizieren - „und dass wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken können“.
Vorsätze hat auch Daniel Bottyanfy vom gleichnamigen Friseursalon in Kirchheim: Er möchte auf beruflicher und privater Ebene „Schönheit, Stil und Kultur pflegen“ und sich nicht an das schwäbische „des duat’s scho“ halten. Außerdem hat sich Bottyanfy vorgenommen, „nicht nur nach dem Großen greifen zu wollen“, sondern aufmerksam zu sein für die kleinen Dinge im Leben. Zeit sei zwar stets ein knappes Gut, aber er möchte sich 2023 mehr Zeit nehmen, um Freundschaften zu pflegen. „Außerdem ist es mir schon lange ein Anliegen, mein Französisch deutlich aufzubessern“, fügt Bottyanfy hinzu.
Zwei Vorsätze hat sich Katja Piccolini-Schöner vom Kirchheimer Bekleidungsgeschäft „Schöner‘s“ fürs neue Jahr gefasst: Zum einen möchte sie „die Dinge so annehmen wie sie kommen“. Dies erleichtere ungemein, betont sie. Zum anderen hat sie sich vorgenommen, das Wort „müssen“ durch „möchten“ zu ersetzen. Dies beeinflusse „jegliche Aufgabe, die ich nicht so gerne mache, wie zum Beispiel Bügeln, positiv“.
Hans-Joachim Brenner, Vorsitzender des SfL Kirchheim, möchte im neuen Jahr versuchen, „gesund und munter zu bleiben - und ich will weiterhin ehrenamtlich aktiv sein“. Es gebe leider immer weniger Menschen, die sich in Vereinen einbringen. „Dabei ist das wichtig für die Gemeinschaft“, betont Brenner. Neben seinem Engagement beim SfL betreut er für den Lions Club das Projekt Klasse 2000, bei dem es um Gesundheitsförderung an Grundschulen geht. Außerdem will Brenner auch im kommenden Jahr für das Forum Altern Dettingen und im Literaturbeirat der Stadt Kirchheim tätig bleiben. „Es kommen so viele positive Rückmeldungen und Dankbarkeit zurück. Das gibt mir Kraft und Stärke.“