Mobilität
Autoersatz auf zwei Rädern

Die Stadt Kirchheim hat für 6000 Euro ein Lastenrad angeschafft. Ehrenamtliche und FSJler des Mehrgenerationenhauses Linde können es für Einkäufe und Transporte aller Art nutzen.

Kai Bullach wartete in der Max-Eyth-Straße gespannt auf Interessenten, die das Lastenrad im Rahmen der Kirchheimer NEMF!-Tage einmal völlig unverbindlich testen wollten. Dem regnerischen Wetter geschuldet, blieb er die meiste Zeit über alleine.  Foto: Nick Häusler

Wege in Kirchheim, auf denen Autos an ihre Grenzen kommen, sind für das elektrische Lastenrad kein Problem: Das Gefährt kombiniert die flexible Fortbewegung mit dem unkomplizierten Transport von schweren Gegenständen. Die Hausmeister der Stadt Kirchheim sind bereits seit mehr als vier Jahren mit solchen Rädern ausgestattet.

Seit März dieses Jahres ist ein weiteres Fahrrad im Mehrgenerationenhaus Linde stationiert. Angeschafft hat es der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Stadt Kirchheim Kai Bullach in Absprache mit den lokalen Agenda-Gruppen. Aktuell kann es von Kirchheimer Ehrenamtlichen aus dem Nachhaltigkeitsbereich über eine Buchungsplattform ausgeliehen werden – noch hält sich der Andrang jedoch in Grenzen.

Lastenrad statt Führerschein

Umso beliebter ist es bei den Freiwilligen der Linde: „Ich bin der Stadt wirklich dankbar, dass sie das Fahrrad gekauft hat“, erzählt der ehemalige FSJler Lennox Grözinger. Fast täglich sei es für allerlei Einkäufe und Materialtransporte im Einsatz.

Seit der Inbetriebnahme vor sieben Monaten hat das Lastenrad 700 Kilometer zurückgelegt. Bullach ist begeistert, immer mehr solcher Räder auf den Straßen zu sehen: „Jede Strecke mit dem Fahrrad ist eine weniger mit dem Auto.“ Gegen Ende des Jahres soll das Rad zu einem Energy-Bike mit kleinem Solarpanel oder Windrad umgebaut werden. Angedacht ist, allen Ehrenamtlichen aus Kirchheim einen Zugang für das Buchungsportal zu ermöglichen. Kleine Kratzer seien laut Bullach nicht ganz so tragisch, „schließlich ist es ein Gebrauchsgegenstand“.