Kirchheims Bürgerstiftung verteilt seit 22 Jahren regelmäßig Geld: an Projekte aus den Bereichen Soziales, Kultur, Sport oder auch Umwelt- und Naturschutz. Seit 2001 hat der Stiftungsrat dafü r insgesamt 355 000 Euro bewilligt, also fast die Hälfte dessen, was das Stiftungskapital aufzuweisen hat. Dessen 763 000 Euro müssen indessen unangetastet bleiben. Ausschüttun gen sind nur aus den Zinserträgen möglich. Das führte in den vergangenen Jahren zu dem Problem, dass eigentlich nichts auszuschütten gewesen wäre, wie Kirchheims Oberbürgermeister Pascal Bader bei der aktuellen Urkundenübergabe erläuterte: „Wir bekommen aber zum Glück jedes Jahr einen Scheck über 10 000 US-Dollar von der Schoellkopf Foundation, und den Gegenwert können wir jeweils weitergeben.“ Der gebürtige Kirchheimer Jakob Friedrich Schöllkopf unterstützt somit auch knapp 125 Jahre nach seinem Tode seine Heimatstadt noch immer.
8 700 Euro sind es, die über die Bürgerstiftung dieses Jahr an fünf Kirchheimer Projekte und Organisationen fließen. 1 500 Euro erhält der Verein Lebenshilfe Kirchheim. Nächstes Jahr soll der Kalender „Kunstvoll durch das Jahr 2025“ entstehen – mit Werken, die Menschen aus der Klientel der Lebenshilfe beisteuern. Der Kalender soll zeigen, wie Kunst verbindend wirken kann, indem sich auch Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen einbringen können.
Bei den Maltesern geht es um die Anschaffung von neuen Einsatzhosen. Die gesetzlichen Auflagen für die Einsatzkleidung haben sich geändert. Der vorgeschriebene Stoff ist nicht nur wesentlich besser, sondern auch deutlich teurer als bei den bisherigen Baumwollhosen. 3 000 Euro erhalten die Malteser als Zuschuss von der Bürgerstiftung. Die alten Einsatzhosen werden nun aber nicht entsorgt, sondern an den Nachwuchs weitergegeben.
Seit weit über zehn Jahren besteht das Café Hope der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in der Kirchheimer Steingaustraße. Das Nachmittagscafé hat sich längst zu einem festen Essensangebot in Kirchheim weiterentwickelt: Dienstags bis donnerstags gibt es jeweils von 12 bis 13.30 Uhr ein kostengünstiges Mittagessen, das für alle Gäste offen ist, ohne Anmeldung. Um das stemmen zu können, hat die Gemeinde vor zehn Jahren für das Café Hope einen eigenen Verein gegründet. Am Freitag, 5. Oktober, sind alle aktuellen und ehemaligen Mitarbeiter zu einem Jubiläumsfest eingeladen. Die Bürgerstiftung unterstützt das ehrenamtliche Engagement des Vereins, indem sie für diese Feier 1 000 Euro zuschießt.
„Ein Topf“ mit „Eintopf“
Ein ähnliches Angebot will das Quartiersprojekt „Wir Rauner“ jetzt etablieren: Hinter dem Motto „Ein Topf für alle hält Leib und Seele zusammen“, das sich auch als „Eintopf für alle“ interpretieren lässt, verbirgt sich eine Art Suppenküche, die jeden Freitag zum Mittagstisch einlädt. Weil die Küche nicht allzu groß ist, plant das ehrenamtliche Team mit etwa 25 Gästen. Unters tützt wird es vom Seniorenzentrum St. Hedwig. Um den „Eintopf“, den es bislang drei Mal gab, voranzubringen, unterstützt die Bürgerstiftung das Projekt mit 2 200 Euro.
Bleiben weitere 1 000 Euro, die an den Tierschutzverein gehen. Fundhunde aus Kirchheim werden üblicherweise an benachbarte Tierheime abgegeben. Das ist aber nicht immer sofort möglich, sodass diese Hunde zumindest vorübergehend in Kirchheim unterzubringen sind. Je nach Witterung ist der vorhandene Hundezwinger dafür aber nur bedingt geeignet. Der Tierschutzverein erhält für das Häuschen, das er zu diesem Zweck erstellen will, 1 000 Euro von der Bürgerstiftung.
Für Oberbürgermeister Pascal Bader war es eine besondere Freude, mit vergleichsweise geringen Summen wichtige Projekte fördern zu können: „Auch wenn es kleinere Projekte sind, ist es schön, helfen zu können.“