Im passenden Ambiente des Kirchheimer Schlosses präsentierte das Freiburger „Ensemble Quadrivium“ sein Programm „Ballo del Gran Duca – Musik für die Medici“. Mit diesem vielversprechenden Titel würden am Beginn der Sommer-Reisezeit eventuell Sehnsüchte geweckt, sich mit einer „klingenden Antipasti“ auf die Ferien in der Toskana einzustimmen. So hatte sich das der Kulturring als Veranstalter vorgestellt, aber der Saal im Kirchheimer Schloss war leider dünn besetzt am Muttertag.
Schade für die vier jungen Freiburger Künstlerinnen und Künstler, die sich als Preisträger bei diversen nationalen und internationalen Wettbewerben und durch Mitwirkung in bedeutenden deutschen Symphonieorchestern einen Namen gemacht haben. Sie beeindruckten das Publikum mit großem musikalischem Können und vielfältiger Klangkunst auf Instrumenten der Renaissance und des Frühbarocks. Virtuos-lebendigen Vokal- und Instrumentalwerken von Falconieri, Caccini und Frescobaldi stellten sie emotionale Klagegesänge gegenüber.
In zeitloser Schlichtheit und Schönheit entführt die Musik in die Zeit vor 500 Jahren, als unter anderem Michelangelo für die Florentiner seine kolossale Marmorstatue des David schuf. Ihm hätte das Konzert auch gefallen. Was ihm ganz besonders gefallen hat, war die großzügige Förderung der schönen Künste durch die reiche Kaufmannsfamilie der Medici, allen voran Lorenzo de Medici, genannt il Magnifico, „der Prächtige“. Ihm hat der deutsche Komponist Heinrich Isaac (1450 – 1517) seine „Lamento per la morte di Lorenzo il Magnifico“ gewidmet. Diesen Klagegesang intoniert die Sopranistin Natalie Beck ausdrucksstark mit glockenklarer Stimme. Infolge der halligen Akustik übertönt ihr Gesang gelegentlich die Begleitinstrumente. Anspruchsvolle Koloraturen meistert sie mühelos, und in Liebesliedern von Caccini und Rossi glänzt sie durch leidenschaftlichen Gesang und freudige Ausstrahlung.
Mathis Wolfer besticht auf seinem reichhaltigen Blockflötenarsenal durch Fingerfertigkeit in schnellen Tonfolgen, Virtuosität und hohe Musikalität. Zudem erweist er sich als sicherer Cembalist. Peter Amann beherrscht neben dem Fagott meisterhaft den Dulzian, dessen Klang wesentlich zum stilechten Duktus der Musik beiträgt. Mehrmals zeigt er seine Virtuosität und dynamische Flexibilität im Dienst des Gesamtklangs. Julia Lorenz trägt an der Truhen-Orgel auf versierte Weise Werke von Girolamo Frescobaldi vor, einem der Schöpfer der Instrumentalmusik im Frühbarock. Auf dem Tamburin befeuert sie die temperamentvollen Tänze, die im perfekt abgestimmten Zusammenspiel des Quartetts die barocke Lebenslust, das „carpe diem“, widerspiegeln.