Kirchheim
Bastionsband lässt es krachen

Tradition Die Bastionsband begeistert jedes Jahr vor Weihnachten ihr treues Publikum und lässt es auf der Bühne im urigen Kellergewölbe mit hartem Rock, bekannten Bluestiteln und Pophits krachen. Von Rainer Kellmayer

Diesmal gehörte die Bühne im Club Bastion, auf der sonst Profis von zum Teil internationalem Rang Musik unterschiedlichster Couleur bieten, den Amateuren. Bei ihrem Heimspiel brannte die Kirchheimer Bastionsband ein musikalisches Feuerwerk ab – von hartem Rock über bekannte Bluestitel bis hin zu aktuellen Pophits. Die Formation erwies sich als Publikumsmagnet: Im urigen Kellergewölbe drängten sich die Fans, sodass kaum ein Durchkommen war.

Mit Auftritten hält sich die Band, deren Mitglieder allesamt im Verein Club Bastion aktiv sind, vornehm zurück. „Wir treten genau zweimal im Jahr auf – einmal im Sommer beim Open Air des Clubs und dann wieder bei unserem Traditionskonzert in der Weihnachtszeit“, erzählen die Bandmitglieder. Angesichts der kurzen, projektbezogenen Probenarbeit war sehr beachtlich, was die Band auf die Beine stellte.

Beim Bluessong „Sweet Home Chicago“ aus den 1930er-Jahren, der durch die Band „The Blues Brothers“ bekannt wurde, ließen es die Bastionsmusiker gleich ordentlich krachen. Die Lead-Gitarre schwang sich zu brillanten Chorussen empor, das Saxofon steuerte bläserische Höhenflüge bei, und die charakteristische Stimme des Solosängers setzte dem Ganzen die Krone auf. Für den pochenden Groove war die zuverlässig agierende Rhythmusgruppe zuständig, die ordentlich Drive machte.

Gegründet wurde die Bastionsband vor neun Jahren, doch von der ursprünglichen Besetzung sind nur noch die Saxofonistin Anja Mayer, Hannes Spieth (Gitarre, Vocal) und Christian Kirschbauer, der mit Gitarre und Bluesharp besondere Akzente setzte, dabei. Ergänzt wurde das Sextett durch Andreas Noever (Gitarre, Vocal), Bernd Zoch (Bass) und Martin Müller am Schlagzeug.

Günther Scheuring, der als Gitarrist und Sänger der Erstbesetzung der Bastionsband angehört hat, ist 2019 mit 71 Jahren bei einem Auftritt seiner Band Lagerfeuer verstorben. Der vielseitige Musiker und rührige Organisator war allseits geschätzt. „Günther hätte heute Geburtstag. Deshalb widmen wir das Konzert seinem Angedenken“, sagte Anja Mayer.

An der Leidenschaft und dem Enthusiasmus, mit dem seine einstigen Bandkollegen in der Bastion zur Sache gingen, hätte Scheuring sicherlich seine Freude ge­habt. Etwas Beruhigung brachte der erdige Midnightblues, doch dann ging der peppige Reigen munter weiter. Schwungvolle Soli brachten die Klappen von Anja Mayers Saxofon zum Glühen, die Gitarrenriffs peitschten, und wenn Chris­tian Kirschbauer zum Solo auf seiner Bluesharp (Mundharmonika) ansetzte, lauschten die Zuhörerinnen und Zuhörer fasziniert den betörenden Klängen.

Nach einem Geburtstagsständchen für den Leadsänger der Band ging es mit mitreißenden Songs wie Neil Youngs „Keep on running in a free World“ oder „Move it up“ der italienischen Band Cappella munter weiter. Die Stimmung stieg von Titel zu Titel, und das Publikum wurde immer ausgelassener: Viele sangen mit, und manche schwangen begeistert das Tanzbein. Als die Bastionsband zum Schlussspurt ansetzte, gab es Bravos und tosenden Applaus.