Tradition
Bei der Gautschzeremonie heißt es: Ab in die Wanne

 Warum zwei Teckboten-Mitarbeiterinnen in voller Montur im kalten Wasser gelandet sind. 

Frisch gegautscht: die beiden Teckboten-Mediengestalterinnen Melanie Krebs (links in der Wanne) und Leonie Wacker. Foto: Jörg Bächle

Wortwörtlich ins kalte Wasser geworfen worden sind die beiden Teckboten-Mediengestalterinnen Leonie Wacker und Melanie Krebs am Dienstag - und das noch in voller Montur. Die Prozedur hatte aber nichts mit einem bösen Streich der Kolleginnen und Kollegen zu tun, sondern ist als „Gautschzeremonie“ seit Jahrhunderten Brauch: „Buchdrucker und Schriftsetzer werden nach Beendigung ihrer Lehre von Fehlern, die sie während Lehrzeit gemacht haben, symbolisch reingewaschen“, erläutert Steffen Maier, der als Leiter der Medienproduktion die Rolle des Gautschmeisters übernommen hatte. „Die Tradition der Schwarzkünstler-Gilde pflegen wir immer noch – obwohl wir schon längst in digitalen Zeitalter angekommen sind.“

Zu viert beförderten er und einige Kolleginnen und Kollegen die beiden Mediengestalterinnen in die Zinkwanne, drückten einen nassen Schwamm über ihren Köpfen aus und legten noch mit Eimer und Schlauch nach. Für die beiden frisch Gegautschten hätte es übrigens schlimmer kommen können: Bei 31 Grad und strahlendem Sonnenschein war das Bad eine willkommene Abkühlung.

Das kalte Wasser von unten und von oben: Mediengestalterin Leonie Wacker. Foto: Jörg Bächle

Als Beleg dafür, dass sie die Zeremonie schon hinter sich haben, erhalten Leonie Wacker und Melanie Krebs noch einen „Gautschbrief“ – allerdings erst, wenn sie alle Kolleginnen und Kollegen, die das Prozedere bereits am eigenen Leib erfahren haben, zu einer zünftigen „Gautschfeier“ eingeladen haben. Nicht auszuschließen, dass es da noch einmal feucht-fröhlich zugeht...

Gleich geht es rein ins kühle Nass: Teckboten-Mediengestalterin Melanie Krebs wird gegautscht. Foto: Jörg Bächle