Die Masche ist perfide: Ein Mann Anfang 20, südländisches Aussehen, spricht am Dienstagmorgen gegen 10 Uhr in der Dettinger Straße in Kirchheim Passanten an, um sie um eine Spende für Flüchtlingskinder zu bitten. Ein gutgläubiger Spender hält an und lässt sich in ein Gespräch verwickeln. Dann zückt er seinen Geldbeutel, um etwas zu spenden. In dem Moment kommt das Klemmbrett ins Spiel, das der Betrüger in der Hand hat.
„Er schiebt es über die Hände der Person, so dass sie ihren Geldbeutel nicht mehr sehen kann und zieht dann die Geldscheine heraus“, erzählt Susanne Rosenwirth vom Naturladen „Knackpunkt“. Sie hat diese Szene von ihrem Geschäft aus beobachtet und hat den Täter angesprochen. Als der nicht reagierte, sondern sofort die Flucht ergriff, lief sie sogar noch hinterher. „Ich hab ihn aber nicht mehr erwischt“, berichtet sie gegenüber dem Teckboten. Das Opfer, ein älterer Herr, war offenbar so verwirrt nach der Tat, dass er den Tatort verlassen hatte.
Die Ladenbesitzerin verständigte die Polizei und schilderte den Beamten den Vorfall, ohne dass allerdings der Geschädigte den Vorfall aus seiner Sicht darstellen konnte. Dementsprechend ist auch nicht bekannt, wie viel Geld der Betrüger mitgehen ließ.
Susanne Rosenwirth hat auch die anderen Geschäftsleute im City-Ring verständigt. „Es gab wohl einen weiteren Betrugsversuch weiter unten in der Marktstraße. Die Frau hat die Masche aber durchschaut“, sagt die Einzelhändlerin. „Ich hoffe, wir haben dem Täter ordentlich in die Suppe gespuckt“, sagt sie.
Die Polizei sucht aktuell nach Zeugen, die den Täter beobachtet haben. Der Mann ist etwa 25 bis 30 Jahre alt und circa 1,75 bis 1,80 Meter groß. Er hatte einen dunklen Teint, einen Vollbart und schwarze Haare. Er war komplett schwarz gekleidet, trug eine schwarze Basecap und hatte ein schwarzes Klemmbrett in der Hand. Außerdem habe er ein sehr gepflegtes Auftreten und sei sehr charmant, berichtet die Zeugin. Weitere Vorfälle sind der Polizei derzeit nicht bekannt. Hinweise erbittet das Polizeirevier Kirchheim unter 0 70 21/50 10. Der geschädigte Senior wird gebeten, sich ebenfalls bei der Polizei zu melden. Thomas Zapp