Rasches Eingreifen der Feuerwehr hat dafür gesorgt, dass ein offener Dachstuhlbrand in der Plochinger Straße in Kirchheim am Dienstag, 6. Juni, bereits nach 40 Minuten unter Kontrolle war. Gemeldet wurde der Brand um
14.03 Uhr, die ersten Einsatzkräfte waren um 14.11 Uhr vor Ort, wie Stadtbrandmeister Michael Briki mitteilte. Rund zweieinhalb Stunden nach der Brandmeldung nannte er dem Teckboten gegenüber Details zum Vorgehen der Wehr.
Gemeldet wurde demnach ein offener Dachstuhlbrand. Die sieben Personen, die sich im Haus befunden hatten, waren bereits unverletzt ins Freie gelangt. Eine Schwierigkeit zu Einsatzbeginn stellten aber die acht Gasflaschen dar, die zunächst gesichert werden mussten. Eine weitere Schwierigkeit war die Wasserversorgung. Der nächstgelegene Hydrant war an der Ecke Paradiesstraße / Saarstraße. Die Schläuche waren über den Stich der Plochinger Straße in Richtung altes Stauwehr zu verlegen: „Nach sechs bis sieben Minuten hatten wir eine stabile Wasserversorgung“, stellte der Stadtbrandmeister fest.
Michael Briki, der auch als Einsatzleiter vor Ort fungierte, schreibt es nicht nur dem raschen Eintreffen seiner Einsatzkräfte zu, dass der Brand vergleichsweise schnell kontrolliert war, sondern auch der entsprechenden Herangehensweise: Ein gezielter Innenangriff wurde flankiert durch einen Außenangriff mittels Drehleiter. Eine Besonderheit am Dienstag: Die Drohne der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim, die bislang einzige im Landkreis Esslingen, kam zu ihrem ersten Realeinsatz.
Stadtbrandmeister Briki spricht von einem „tollen Instrument, das uns da zur Verfügung steht“. So lasse sich der Einsatz vom Leitwagen aus wesentlich besser kontrollieren. Die Bilder der Wärmekamera zeigen genau, wo sich die größte Hitze befindet. „Diese Technik bringt uns ein ganz großes Stück weiter, weil wir dank der Luftbilder auch einen kompletten Überblick bekommen.“
Im Nachgang halfen die Drohnenbilder zudem, weitere Glutnester aufzuspüren, die sich noch im verkohlten Dachstuhl befanden. Die Drehleiter war auch für das Offenlegen des Dachstuhls noch wichtig, weil sie für die Absturzsicherung sorgte.
Vor Ort waren die Abteilungen Stadtmitte, Ötlingen, Jesingen und Nabern mit insgesamt 15 Fahrzeugen und 74 Feuerwehrleuten. Die Abteilung Lindorf hielt sich in Bereitschaft – für den Fall, dass es noch einen weiteren Alarm gegeben hätte. „Auch das DRK war mit einem großen Aufgebot vor Ort“, berichtete Michael Briki weiter. Zu behandeln war lediglich ein Feuerwehrmann, bei dem die Hitze zu einem leichten Erschöpfungszustand geführt hatte. Ebenfalls vor Ort war die EnBW, um das Gebäude vom Stromnetz zu nehmen.
Während des Einsatzes war die Paradiesstraße von der Einmündung der Austraße bis zur Umgehungsstraße gesperrt. Die Folge war ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen in der Plochinger Straße und in der Alleenstraße.
Die Bewohner des Hauses waren zunächst im nahegelegenen Kindergarten untergebracht. Die Stadt Kirchheim musste ihnen anschließend ein neues Quartier zuweisen. Ihr Haus ist „aktuell nicht mehr bewohnbar“, wie die Polizei in einer Pressemitteilung schreibt. Der Sachschaden wird auf etwa 200 000 Euro geschätzt.
Fahrlässige Brandstiftung?
Zur Brandursache meldet die Polizei: „Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass ein von Hausbewohnern im Freien entfachtes und außer Kontrolle geratenes Feuer auf das Gebäude übergegriffen und sich schließlich auf den gesamten Dachstuhl ausgebreitet hatte.“ Deshalb habe das Polizeirevier Kirchheim Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung aufgenommen.