Kirchheim
Braune Brühe bremst Radler aus

Überschwemmung Der Dauerregen sorgt für verschlammte Pumpenanlage und einen kleine See bei der ICE-Baustelle.

Kirchheim. Dauerregen seit Stunden - egal. Bei schönem Wetter kann schließlich jeder spazieren gehen. Wenn der Niederschlag quer daherkommt steigt schließlich die Wahrscheinlichkeit, dass einem freie Bahn in Feld und Flur gewiss ist. Also raus in den November-Mittag und tapfer den Schirm gegen den Wind gehalten, um dem Regen ordentlich Breitseite geben zu können. Neue, unbekannte Bächlein fließen die Wiesen hinunter und die bislang sinnlos erscheinende Rinne neben dem Weg läuft fasst über, die Dolen unter den Überfahrten werden mal so richtig durchgespült.

Weiter geht‘s, an der ICE-Baustelle vorbei. Die Förderbänder laufen, schwarz-graues Schiefergestein fällt vermeintlich aus grauem Himmel auf den Aushubberg. Die Anhöhe ist geschafft, die Kurve genommen - und der Spaziergang jäh gestoppt: Ein trübes Seelein verhindert ein trockenes Durchqueren der Tunnelröhre nach Kirchheim. Von wegen freie Bahn im Dauerregen. Ob der Wassermassen ist die Pumpe offensichtlich völlig überfordert und hat den Dienst verweigert. Radler und Fußgänger haben deshalb das Nachsehen, auch wenn das Ziel Kirchheim durch die Röhre schon im Blickfeld ist.

Ein Baustellen-Arbeiter hat die Misere erkannt und sich des Problems angenommen. Er telefoniert, um die Unpassierbarkeit dieser Passage aufheben zu können. Ein Balanceakt auf der Betonbarriere und eine gezückter Meterstab bringen Licht bezüglich der trüben Wasserstandshöhe: 20 Zentimeter. Wer keine nasse Füße will, dem bleibt nur der geordnete Rückzug.

Der lang anhaltende Regen hat zur Verschlammung der Pumpenanlage geführt, wie die Deutsche Bahn mitteilt. Zusätzliche Pumpen werden eingesetzt, um den Wassermassen Herr zu werden. Gegen Abend ist der Weg wieder frei passierbar und für weitere Fälle hält die Baufirma derzeit eine Notpumpe bereit. Iris Häfner