Kirchheim
Briefe schreiben für die Freiheit

Gedenktag Zum internationalen Tag der Menschenrechte startet Amnesty International einen Briefmarathon.

Kirchheim. Am Montag, 10. Dezember, hat der internationale Tag der Menschenrechte seinen 70. Jahrestag. Menschenrechtsorganisationen nehmen diesen Tag zum Anlass, die Menschenrechtssituation weltweit kritisch zu betrachten und auf aktuelle Brennpunkte hinzuweisen.

Amnesty International ermutigt deshalb im Rahmen des Gedenktags zum Briefeschreiben. Jedes Jahr verfassen Menschen in allen Teilen der Welt Millionen Briefe. Sie drücken darin ihre Solidarität mit Menschen aus, deren Rechte verletzt werden, oder appellieren an Regierungen, die Menschenrechte zu achten. Im Jahr 2017 wurden mehr als 5,5 Millionen Briefe verschickt.

Auch der Ehrenvorsitzende von Amnesty International in der Türkei, Taner Kilic, war ohne stichhaltige Anklage in einem türkischen Gefängnis inhaftiert. Die Behörden bezichtigten ihn, Mitglied einer terroristischen Organisation zu sein. Erst nach 400 Tagen kam er wegen massiver internationaler Proteste wieder frei. Beim Briefmarathon 2017 hatten sich etwa 875 000 Menschen für ihn eingesetzt.

Kirchheimer Gruppe setzt sich ein

Auch die Kirchheimer Gruppe von Amnesty International beteiligt sich jedes Jahr am Briefmarathon und wird daher am Samstag, 8. Dezember, von 8 bis 13 Uhr mit einem Info-Stand vor dem Kornhaus stehen. Es können dort bereits vorgefertigte Briefe unterschrieben werden. Außerdem liegen Briefumschläge und Briefmarken bereit. Die Kirchheimer Gruppe setzt sich dieses Mal gezielt für drei Menschen ein: Die Iranerin Atena Daemi forderte die Abschaffung der Todesstrafe in ihrem Land und ist dafür seit sieben Jahren inhaftiert. Trotzdem kämpft sie weiter für ihre Überzeugungen. Geraldine Chacón aus Venezuela setzte sich für benachteiligte Jugendliche ein und wurde für ihre gewaltlosen Aktivitäten zu vier Jahren Haft verurteilt. Nawal Benaissa gehört der Hirak-Bewegung in Marokko an, die mehr soziale Gerechtigkeit und eine bessere Gesundheitsversorgung in der Rif-Region fordert. Auch sie wurde mehrmals inhaftiert und lässt sich dadurch nicht beirren. pm