Kirchheim
Clownsduo bringt Kids mit Schibumm und Tripf-Tripf-Tropf lachend durch den Sonntag

Jugendtheater Das Clownsduo Herbert und Mimi sorgt auf dem Rollschuhplatz in Kirchheim für strahlende Kinderaugen.

Kirchheim. „Wenn ihr zum Kindertheater wollt, müsst ihr da lang“, erklärt ein Mitarbeiter des Club Bastion und deutet Richtung Rollschuhplatz. „Wegen der Sonne wurde die Veranstaltung spontan hinter die Stadtmauer verlegt.“ Französische Chansons ertönen dort aus kleinen Lautsprechern und heißen die Besucherinnen und Besucher willkommen. Wenige Utensilien deuten auf die bevorstehende Veranstaltung hin. Im Schatten einer großen Linde sitzen circa 120 Kinder mit ihren Eltern auf Bänken und Sitzkissen und warten gespannt. Clownin Mimi tritt singend ins Geschehen, während Herbert sie, unter lautem Kinderlachen, mit einem Kehrwisch reinigt und kitzelt. Die beiden bunt gekleideten Clowns, die nicht zum ersten Mal in der Bastion zu Gast sind, haben die Lacher von Beginn an auf ihrer Seite. Egal ob mit dem Lied vom Vogel oder dem Ratespiel Dindel-Dandel – mit wenigen Utensilien, einer unglaublichen Mimik und intelligentem Wortwitz begeistern die beiden Schauspieler Eltern wie Kinder gleichermaßen.

Auch der Einfallsreichtum an Tönen und Instrumenten begeistert: Da werden Mimis Finger zu Herberts Streichgeräuschen auf einer Raspel aufgewärmt oder Herbert wird, mittels Plopp-Geräusch einer überdimensionalen Spritze, vor Schreck vom Kindergartenstuhl gefegt – sehr zur Freude der kleinen und großen Gäste. Der absolute Höhepunkt sind jedoch die Mitmachnummern, bei welchen Elisa und Philipp aus dem Publikum zu Protagonisten werden. Und auch die restlichen Zuschauer werden mithilfe von wackelnden La-Ola-Händen und dem gemeinsam zelebrierten Zauberspruch „Patronus omnibus fidelti fidelti bumm“, der die Stadtmauer ein wenig erzittern lässt, zu Zauberern.

Zum Schibumm-Lied, begleitet auf Herberts Ukulele, bohren alle gemeinsam mit dem Zeigefinger Löcher in die Luft und mimen mit Fäusten den Regen im Tripf-Tripf-Tropf-Song. Übermütig stehen die Kleinen in den ersten Reihen und möchten sich, auch nach mehrmaliger Aufforderung, partout nicht mehr setzen. „Wenn ihr euch nicht benehmt, setz ich euch in die letzte Reihe“, spielt Mimi die Strenge. Das überzeugt selbst den kleinen Hannes, der sich schnell wieder auf seine vier Buchstaben setzt. Immer mehr Zuschauer gesellen sich zur Vorstellung im Grünen und erleben lachend mit, wie die beiden Mimen Helga Jud und Herbert Unterluggauer sich mit nur einem Wort dermaßen missverstehen, dass sie nicht mehr wissen, wo vorne und hinten ist. Am Ende tanzen fast 200 Menschen zu Herberts Lieblingssong Macarena. Anja Schulenburg