Kirchheim
Düsenjäger über Kirchheim: Was hinter dem Tiefflug steckt​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​

Am Donnerstagnachmittag hat ein tieffliegendes Kampfflugzeug zahlreiche Menschen rund um die Teck aufgeschreckt. Woher die Maschine kam und warum sie in der Region unterwegs war.

Die Luftwaffe der Bundeswehr absolviert regelmäßig Übungsflüge. Am Donnerstag war ein Eurofighter imTiefflug über der Teckregion unterwegs. Foto: stock.adobe.com

„Was ist denn da so laut am Himmel?“ Diese Frage haben sich zahlreiche Menschen in Kirchheim und Umgebung am Donnerstagnachmittag gestellt. Die Antwort: Ein Eurofighter der Bundeswehr ist deutlich hörbar und sichtbar mehrfach über die Teckregion geflogen – in teils nur wenigen Hundert Metern Höhe. Auf Anfrage unserer Zeitung erläutert ein Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr, was hinter dem Tiefflug steckt.

Routinemäßiger Übungsflug

 „Die Auswertung der Radardaten zeigt ein Kampfflugzeug der Bundeswehr vom Typ Eurofighter“, teilt der Sprecher mit. Das Luftfahrzeug gehöre zum Taktischen Luftwaffengeschwader 31 aus Nörvenich, einem Eurofighter-Standort in Nordrhein-Westfalen, rund 40 Kilometer südwestlich von Köln gelegen. Sorge müssen sich die Bewohner der Teckregion dem Sprecher zufolge keine machen: Es habe sich um einen rein routinemäßigen Aus- und Weiterbildungsflug gehandelt.

Laut der Radardaten befand sich das Kampfflugzeug zwischen 16.09 Uhr und 16.24 Uhr im Kirchheimer Luftraum und flog dabei in Höhen zwischen 300 und 665 Metern über Grund. 

Für die Flughöhen von Kampfjets gelten folgende Regeln:

  • Mindesthöhe: 1000 Fuß, also rund 300 Meter über Grund
  • In absoluten Ausnahmefällen und nach vorheriger Anmeldung sind sogar Tiefflüge in Höhe von bis zu 500 Fuß, also rund 150 Metern möglich
  • Über Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen Kampfjets eine Höhe von 2000 Fuß, also rund 600 Meter, einhalten

Militärischer Flugbetrieb ist dem Luftfahrtamt der Bundeswehr zufolge grundsätzlich im gesamten Bundesgebiet zulässig – auch über bewohntem Gebiet. „Selbstverständlich wird dabei versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. Aber die dicht besiedelte Bundesrepublik setzt diesem Vorhaben neben den gesetzlichen und flugbetrieblichen Regelungen enge Grenzen“, so der Sprecher.

Warum militärische Jets über Kirchheim fliegen dürfen

An eine bestimmte Streckenführung ist der militärische Flugbetrieb dem Luftfahramt der Bundeswehr zufolge nicht gebunden. Ziel sei es, die Übungsflüge möglichst gleichmäßig über Deutschland zu verteilen. Wann und wo die nächsten Flüge stattfinden, lasse sich nicht vorhersagen. „Hierbei spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel aktuelle Witterungsverhältnisse oder die jeweilige Verfügbarkeit von Personal und Material.“ Aufgrund der Verteilung der Flüge innerhalb der Bundesrepublik Deutschland könne es regional auch zu einem Gefühl des erhöhten Flugbetriebes kommen. Die Zahlen zeigen dem Sprecher zufolge aber:  „Die Anzahl der Flüge im Allgemeinen ist in den letzten Jahren wieder gesunken.“

Informationen und Kontakt für Bürger

Unter der kostenfreien Rufnummer 0800 /8620730 können sich alle Bürgerinnen und Bürger mit Fragen oder Beschwerden zum militärischen Flugbetrieb direkt an das Luftfahrtamt der Bundeswehr wenden. Auf der Website der Bundeswehr gibt es weitere Informationen.