Kirchheim
Das Bohnauhaus soll wieder aufblühen

Brandschutz Aktuell gibt es die üblichen Programme im Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde Maria Königin nur sehr eingeschränkt. Eine Sanierung könnte das zum Jahreswechsel wieder ändern. Von Andreas Volz

2023 gab es den Kirchheimer Mädchentag noch im Bohnauhaus. Der fehlende Brandschutz hat das aktuell verhindert – weil ja nicht garantiert ist, dass sich die Aktionen, wie auf dem Foto, ins Freie verlagern lassen. 2025 könnte das Bohnauhaus wieder wie gewohnt zur Verfügung stehen, nicht nur für den Mädchentag.      Archiv-Foto: Sabine Ackermann

Im Bohnauhaus der katholischen Kirchengemeinde Maria Königin stehen Veränderungen an: Das Gebäude aus dem Jahr 1987 erfüllt nicht alle Bedingungen, die der moderne Brandschutz stellt. Das war unter anderem der Grund, warum der Kirchheimer Mädchentag im April vom Bohnauhaus zur 
 

Wir wollen das Bohnauhaus zum jetzigen Zeitpunkt erhalten.
Dieter Groß
zum Stimmungsbild in den zuständigen Kirchengemeinderäten

Familien-Bildungsstätte ans Vogthaus hatte verlegt werden müssen. Aktuell sind auch keine anderen Großveranstaltungen im Bohnauhaus an der Ecke Tannenbergstraße/Hermann-Löns-Weg mehr möglich.

Das soll sich aber schnellstmöglich ändern: Im Idealfall erfolgt die Brandschutzsanierung bereits Ende des Jahres. Nach Aussage von Dieter Groß, dem gewählten Vorsitzenden des Gesamtkirchengemeinderats, stehen die Zeichen gut, dass  die zuständigen Gremien bereits Ende Juni beschließen könnten, die Gelder freizugeben und die Arbeiten auszuschreiben. Bei informellen Besprechungen habe sich dafür bereits eine deutliche Mehrheit abgezeichnet. Was allerdings noch fehlt, sind die formellen Beschlüsse. Darüber berät zunächst einmal der Kirchengemeinderat der Gemeinde Maria Königin, zu der das Bohnauhaus gehört. Anschließend wäre der Gesamtkirchengemeinderat gefragt, um den entsprechenden Beschluss zu bekräftigen und die Mittel auch tatsächlich bereitzustellen.

Zur Debatte stehen Kosten zwischen 100.000 und 120.000 Euro: Angesichts der Kosten, die für die Brandschutzsanierungen an Kirchheimer Schulen regelmäßig anfallen, ist das eine vergleichsweise bescheidene Summe. Und dennoch stellt es für die katholische Gesamtkirchengemeinde einen gewissen finanziellen Kraftakt dar, das Bohnauhaus so zu ertüchtigen, dass es sich weiterhin in demselben Umfang und für dieselben Veranstaltungen nutzen lässt wie in den vergangenen beinahe 40 Jahren.

Dieter Groß berichtet von einem Dilemma, vor dem auch andere Kirchengemeinden stehen: Der Gebäudebestand ist eigentlich zu groß, angesichts schrumpfender Mitgliederzahlen und sinkender Kirchensteuereinnahmen: „Da stellt sich natürlich auch beim Bohnauhaus die Frage – braucht man das, oder braucht man es nicht?“ Allein die Fragestellung als solche habe die Wellen hochschlagen lassen, weil viele langjährige Nutzer befürchtet hatten, das Bohnauhaus solle aufgegeben werden.

Vorerst scheinen solcherlei Sorgen vom Tisch zu sein. „Es ist absehbar, dass die Mehrheit für die Sanierung plädiert“, stellt Dieter Groß fest. „Wir wollen das Bohnauhaus zum jetzigen Zeitpunkt also erhalten.“ Wie die Lage in 50 Jahren aussehen mag, lasse sich dadurch freilich noch nicht vorhersagen.
 

Rauch muss abziehen können

Dieter Franz Hoff hat sich als Gemeindemitglied und Architekt mit den Details zum Brandschutz befasst. Vieles sei schon in letzter Zeit umgesetzt worden, beispielsweise der Einbau von Brandschutztüren. Einer der nächsten Schritte sei der Einbau einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage im Treppenhaus. Auch für den Saal und die Aktionszone im Erdgeschoss sei die Entrauchung zu gewährleisten: „Da gab es zwar von Anfang an eine entsprechende Anlage. Die war aber nie in Betrieb und ist auch nie gewartet worden.“ Eine Gerüsttreppe sei vorhanden, sodass die oberen Räume weiterhin genutzt werden könnten. Allerdings seien einige Fenster in den oberen Geschossen zu vergrößern, um bei Gefahr auch durch diese Fenster flüchten zu können.

Aber nicht alles, was es jemals gab im Bohnauhaus, wird künftig wieder uneingeschränkt stattfinden können. Das liegt unter anderem an den Fluchtwegen für die Kellerräume. Dieter Franz Hoff berichtet von früheren Jugenddiscos im Keller: „Das wird so nicht mehr möglich sein, weil der zweite Ausgang fehlt.“