Die asiatische Küche kennt der weit gereiste Benjamin Schneider gut: Besonders angetan hat es ihm die Bar- und Esskultur in den Metropolen Tokio und Shanghai, wo er auch beruflich einige Zeit verbracht hat. Da seine vietnamesische Frau Tien Loc Nguyen seit Jahren den Traum einer eigenen Gastronomie in ihrer Wahlheimat Deutschland hat, war es klar, dass die beiden irgendwann ein gemeinsames Projekt starten würden. Das heißt Ginza Dining und vereint stilvolles Bar-Ambiente mit japanischen Sushi und vietnamesischer Traditionsküche.
Das Paar lebt in Albershausen und gehört in der Gastronomie zu den Newcomern: Sie hat nach ihrem Studium in Deutschland im Controlling gearbeitet, zuletzt bei einem großen Speditionsunternehmen, er ist im Projektmanagement und dem Vertrieb zu Hause und arbeitet jetzt bei einem Autohersteller. Für ihr Gastro-Konzept haben sie sich Zeit gelassen und viel probiert.
Von Kirchheim gleich begeistert
Besonders hat sie der Standort Kirchheim begeistert. „Das ist von unserem Wohnort gut zu erreichen und ein Konzept wie das unsere gibt es hier nicht“, sagt Benjamin Schneider. Außerdem haben sich die beiden in das Lokal verliebt: Den ausladenden Barbereich des ehemaligen Dreikönigs und späteren 3K sowie Alex’ Pub haben die beiden so gelassen. „Sonst haben wir alles umgebaut, das meiste in Eigenarbeit“, sagt Benjamin Schneider. Sogar ein Klavier steht im Gastraum. „Wir hatten auch schon Jazz-Bands hier“, sagt Schneider.
Rund sieben Wochen haben die Umbauarbeiten bis zur Eröffnung am 1. Juni gedauert. Dafür ist nun auch die Bar mit ihrer modernen Beleuchtung ein echter Hingucker und soll auch Cocktail-Freundinnen und -freunde einladen, die gar nicht so viel Hunger mitgebracht haben. „Unser Bar-Keeper Alan hat immer eine Idee, auch wenn man nicht genau weiß, man trinken möchte“, sagt Schneider. Viele der Sirupe seien selbst gemacht, und das schmecke man auch. „Die Leute sollen verweilen und sich wohlfühlen“, sagt er. Die hausgemachten Limonaden stammen ebenfalls aus Alans Kreativ-Werkstatt, sei es auf Litchi-, Gurken- oder Kokos-Basis, vor allem farblich sind sie interessant. Das Interieur, federführend gestaltet von der Inhaberin selbst, strahlt Großstadt-Flair aus, mitten in der Kirchheimer Seitenstraße. Womit man beim Namen angekommen ist: „Ginza ist einer der angesagtesten Stadtteile von Tokio, wo all die In-Läden und Restaurants sind“, erklärt Benjamin Schneider.
Großen Wert legen Benjamin Schneider und Tien Loc Nguyen auf Frische, denn die ist bei einem Produkt wie Sushi essenziell. „Wir beziehen unseren Fisch von einem spezialisierten Berliner Lieferanten“, sagt Tien Loc Nguyen. Und das schmeckt man dem Sushi mit Hoso-Maki, Ura-Maki, Nigiri, Age-Sushi und Sashimi auch an: Lachs und Thunfisch zergehen auf der Zunge.
Von Montags bis Freitags bietet das Ginza Dining von 11 bis 14.30 Uhr einen Mittagstisch an, wo es vietnamesische Spezialitäten wie Bo Luc Lac (Geschwenktes Rindfleisch mit Gemüse) oder Coconut Heave (vietnamesisches Curry mit Zitronengras) gibt. Abends ist von 16.30 bis 22 Uhr geöffnet, am Wochenenende bis 22.30 Uhr. Und immer gibt es Sushi, auch die traditionellen Pho-Suppen gehören zum Repertoir des vietnamesisch-japanischen Fusionsküche im Ginza Dining. „Wir wollen die Leute begeistern und ein Stück asiastischer Kultur nach Kirchheim bringen“, sagt Tien Loc Nguyen.