„In der Romanik hängen eher die Auferstehungsheilande am Kreuz“, sagt Pfarrer Keil zur künstlerischen Umsetzung der Kreuzigung. „In der Gotik, Zeit der Pest, waren die Kreuzesdarstellungen leidende Darstellungen.“ Bei einer Umgestaltung 1978 erhielt Sankt Ulrich durch eine Stiftung einen Christuskörper aus der Pacherschule aus dem 16. Jahrhundert. Lange störte sich Keil an dem überdimensionierten Balken des Kreuzes. 1999 hat der Würzburger Künstler Silbersack mit diesem Korpus eine neue Kreuzesdarstellung geschaffen. Über sie wurde in der Gemeinde heftig diskutiert. Manche Gläubige dachten, Keil habe ihnen das Kreuz genommen. Er empfiehlt den genauen Blick auf das Kunstwerk: „Die heutigen Strahlen sind lauter Kreuze. Dieses Kreuz drückt aus, was wir im Gottesdienst feiern: Jesus hängt über unseren Kreuzen, er hat uns bereits erlöst. Da sind Karfreitag und Ostern ganz nah beieinander.“pd
Das Kreuz von Sankt Ulrich