Kirchheim
Das Schloss ist fest in Mädchenhand

Aktion Mehr als 300 junge Frauen haben bei Frucht-Cocktails, Pizza und in 15 Workshops den 24. Kirchheimer Mädchentag in vollen Zügen genossen. Von Sabine Ackermann

Einfach mal unter sich sein, miteinander quatschen, Geheimnisse tauschen oder gemeinsam etwas Neues ausprobieren. Kein Problem, denn angesichts der 15 kreativen Workshops hatten die Teilnehmerinnen des Mädchentages in Kirchheim die Qual der Wahl. Zum Beispiel ein eigenes Parfüm herstellen, eine Figur aus Speckstein schleifen oder mit bunten Steinen Spiegelfliesen verzieren – im und rund um das Kirchheimer Schlossgymnasium musste sich niemand langweiligen. „Wenn keine Jungs dabei sind, ist es viel besser“, findet Lena, und ihre Freundin Maike ergänzt: „Die nerven immer und sagen blöde Sachen zu uns.“ Die Zwölfjährigen sind nicht die einzigen, die das so sehen. Dann ist es ja gut, dass die Jungs draußen bleiben müssen, ihr Tag findet im Herbst statt.

 

„Wenn keine Jungs dabei sind, ist es viel besser.
Lena und Maike

Nachdem die letzten Mädchentage aufgrund der Pandemie pausieren mussten, stand die beliebte Aktion auch diesmal auf der Kippe, da das sonst als Veranstaltungsort dienende Bohnauhaus derzeit auf die Unterbringung der Flüchtenden aus der Ukraine vorbereitet wird. „Ich finde es großartig, wie unkompliziert die Zusage vom Schlossgymnasium kam“, berichtet Schulsozialarbeiterin Rieke Müller und ist besonders dem stellvertretenden Schulleiter Ulrich Lay dankbar. Auch deshalb, weil durch die Überdachung der Regen keine Rolle spielte.

„Für mich ist es immer wieder faszinierend, wie herrlich entspannt hier alles abgeht“, freut sich Doris Kurka vom Pädagoginnen-Treff. Der reibungslose Ablauf sei auch der großen Unterstützung der vielen Helfenden geschuldet. Nicht nur vor dem Kletterbaum, auch vor dem Aktionsstand muss man etwas Geduld mitbringen, an dem nahezu im Akkord mit einer Art Spritzdüse unbedenkliche Henna-Tattoos auf Arme, Hände oder an den Schläfen aufgebracht werden. „Am meisten sind es Namen, kleine Herzchen, Kreuze und Mond. Schlangen sind da eher außergewöhnlich“, berichtet Jasmin Salch, die besagte Kriechtiere gerade dem 13-jährigen Mädels-Trio Annalisa, Aleyna und Alexia aufmalt.

Kaum ein Tisch, der nicht voll besetzt ist. Wo man hinschaut, überall ist was los. „Hannaaaahhh, komm endlich, wir wollen doch noch eine Gipshand machen“, fordert Nina in Startstellung lautstark ihre Freundin vor dem Pizzastand auf. Doch die will mit einem Frucht-Cocktail in der Hand erst einmal ihren Hunger stillen.