Zum Glück hat auch Rheinland-Pfalz gewählt: Der Blick ins Nachbarland zeigt, dass der Höhenflug der Grünen ein Phänomen darstellt, das es so nur bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg gibt. Auf der anderen Seite des Rheins erreichen die Grünen noch nicht einmal ein zweistelliges Ergebnis, während sich in der einstigen CDU-Hochburg im Südwesten der Republik fast ein Drittel aller Wähler für die Partei Winfried Kretschmanns entschieden haben.
Die Landtagswahl war eine Persönlichkeitswahl. Der ungemein populäre Ministerpräsident ist das Zugpferd der Grünen. Von Wahl zu Wahl schafft es Winfried Kretschmann, seine Partei in ungeahnte Höhen zu führen. Aus diesem Grund hat er sich auch für eine dritte Amtszeit zur Verfügung gestellt und sich noch einmal vor den Karren gespannt. Dass er sich von anderen vor den Karren spannen lassen würde, ist für einen wie ihn undenkbar.
Die große Frage, die sich im Lauf der Legislaturperiode stellen wird, ist die Nachfolgefrage. In den Medien wird bereits wild spekuliert - wie wenn es um den Posten eines Fußballtrainers gehen würde. Eine der hochgehandelten Personen ist der Fraktionsvorsitzende der Grünen, der Kirchheimer Abgeordnete Andreas Schwarz. Es ist nicht auszuschließen, dass die Kirchheimer in fünf Jahren den Spitzenkandidaten der Grünen wählen können. Ob sie dann auch tatsächlich den Ministerpräsidenten in den Landtag wählen, muss sich erst noch zeigen: Es wird für keinen der möglichen Nachfolger leicht werden, aus dem Schatten von Winfried Kretschmann zu treten.