Kirchheim
Der CDU-Gebietsverband Teck hat einen jungen Chef

Kommunalpolitik   Der 18-jährige Giancarlo Crescente steht in der Union vor einer großen Aufgabe.

Giancarlo Crescente ist Vorsitzender des CDU-Gebietsverbands Teck.       Foto: Tobias Tropper

Kirchheim. „Unverhofft kommt oft, heißt es ja. Aber so war es nicht ganz.“ Das sagt Giancarlo Crescente zu der Tatsache, dass er mit nur 18 Jahren an der Spitze des CDU-Gebietsverbands Teck steht. Wenn er richtig informiert sei, wäre er damit der jüngste Vorsitzende eines Ortsverbands, den es deutschlandweit jemals gegeben hat in der Geschichte der CDU. Das war aber weder sein Karriereplan als Kommunalpolitiker, noch traf ihn die Wahl zum Vorsitzenden Mitte Januar komplett überraschend.

„Sebastian Schulze hat nicht mehr für den Vorsitz kandidiert. Ich bin da aber nicht sofort von selbst auf den Zug aufgesprungen. Das war trotz allem ein längerer Prozess, weil abzuwägen war, ob das sinnvoll ist oder nicht.“ Nach vielen Gesprächen stand das Ergebnis für Giancarlo Crescente allerdings fest: „Am Ende habe ich gesagt, dass ich diese Verantwortung gerne übernehme.“

Er sei damit auch nicht komplett ins kalte Wasser gesprungen. Zum einen habe er ja als Vorsitzender der Jungen Union in Kirchheim schon gewisse Erfahrungen sammeln können für die neue Aufgabe. Zum anderen, sagt er, „habe ich mit Nicole Hageloch und Robert Beck zwei Stellvertreter, die mich tatkräftig unterstützen“.

Den Vorsitz der Jungen Union werde er „perspektivisch abgeben“. Derzeit übt er beide Posten bei der Union vor Ort noch in Personalunion aus. Langfristig aber will er sich auf die Aufgabe als Vorsitzender des Gebietsverbands fokussieren. Dabei wäre diese Aufgabe auch kurzfristig schon keine Kleinigkeit für den Schüler, der im Frühjahr sein Abitur am Kirchheimer Wirtschaftsgymnasium ablegen will.
 

Ein Nicht-Wahljahr wäre leichter

„Es wäre sicher leichter für mich gewesen, in einem Nicht-Wahljahr den Vorsitz zu übernehmen“, gibt er zu. Wenn es sich Anfang Juni nur um die Europawahl handeln würde, hätte er im Gebietsverband Teck damit auch nicht allzu viel Arbeit. Aber in Verbindung mit der Europawahl fallen alle fünf Jahre auch die Kommunalwahlen an. Und die bedeuten für Orts- und Gebietsverbände jede Menge Arbeit, weil zahlreiche Listen aufzustellen sind.

„Im Einzugsgebiet unseres Verbands gibt es zwei Kreistags-Wahlkreise: Kirchheim und Weilheim. Dazu kommen die Gemeinderatswahlen in mehreren Kommunen.“ Nicht zu vergessen sind die Ortschaftsräte. In seinem Wohnort Lindorf gibt es zwar keine CDU-Liste. Trotzdem will er dort für den Ortschaftsrat kandidieren. Für Sitze im Gemeinderat und im Kreistag bewirbt er sich ohnehin. Sein Terminkalender könnte sich also füllen in der zweiten Jahreshälfte. Immerhin stehen dann anderntags keine Klausuren in der Schule mehr an.  Andreas Volz