Kirchheim
Der ehemalige „Schinderhannes“: Neue Ideen für das alte Gewölbe

Gastro-Szene Gunnar Stahlberg übernimmt den ehemaligen Schinderhannes-Keller in der Max-Eyth-Straße in Kirchheim. Dabei verfolgt er ein neues Konzept: ein Mietclub für Veranstaltungen aller Art. Von Günter Kahlert

Das Kirchheimer Gastronomen-Karussell dreht sich munter weiter. Micha Holz gibt das 3K auf, Alex Gössel verlässt mit seinem PubClub den ehemaligen Schinderhannes-Keller und übernimmt das 3K als Pub, dessen ehemaliger Koch Peter Goller wiederum ist jetzt Chef und Pächter im Gasthaus Wollmarkt. Ganz schön was los in der Kirchheimer Szene. Und jetzt kommt auch Gunnar Stahlberg ins Spiel. Der Event-Unternehmer und Betreiber der „Wunderbar“ hat sich des Kellers

 

Es hat mich wieder in den Fingern gejuckt.
Gunnar Stahlberg
zu seiner Entscheidung den Keller selbst zu übernehmen
 

in der Max-Eyth-Strasse angenommen und verfolgt ein ganz eigenes Konzept. Pächter war er ohnehin die ganze Zeit, Gössel quasi nur Untermieter.

Also was hat Stahlberg vor? „Wir wollen hier eine optimale Möglichkeit bieten, Feiern, Geburtstage, Firmenfeste oder auch Seminare abzuhalten“, fasst der Event-Profi die Zielsetzung kurz zusammen. Das alte Gewölbe biete unheimlich viel Potential. Er habe sich erst überlegt, ob er es weiterverpachte aber „dann war für mich klar: ich mache es selber. Es hat mich wieder in den Fingern gejuckt.“ Gunnar Stahlberg betrieb den Keller schon einmal 2010-2017 als „Milchbar“.

Jetzt also alles anders. Allerdings ist es nicht damit getan, einfach das Eingangsschild auszutauschen. „Mein Team und ich arbeiten seit dem 3. Januar jeden Tag, um den Keller rundum zu erneuern“, erzählt Gunnar Stahlberg. Ihm war alles viel zu dunkel, alles schwarz, „Disco halt“ wie er es charakterisiert. „Mir war wichtig, dass es hell und einladend ist.“ Also wurde alles abgeschliffen oder erneuert, und bietet jetzt eine komplett andere Gesamt-Optik, als man es bis vor kurzem gewohnt war. Da ist immer noch schwarz, aber eher sparsam als Akzent oder Kontrast zum hellen Holz.

Ein besonderes Augenmerk hat Gunnar Stahlberg auch auf Ton und Licht gelegt. Der Sound kommt aus einer Anlage der Firma Fohhn in Nürtingen, im Profi-Bereich eine der ersten Adressen in Deutschland. Die haben mit ihren Technikern auch das gesamte Gewölbe eingemessen und die Anlage optimiert. „Wir haben ganz verschiedene Einspielmöglichkeiten“, erläutert Gunnar Stahlberg sein Konzept, „es kann eine Band spielen, es kann ein DJ auflegen oder wir machen nur ganz dezente Hintergrundmusik.“ Einen ähnlichen Aufwand hat er mit dem Licht getrieben, jede Stelle im Gewölbe soll die perfekte Ausleuchtung haben und alles lässt sich jeder Stimmung anpassen. „Das ist jetzt so wie es nach meiner zehnjährigen Event-Erfahrung sein muss“, meint er und sieht ein bisschen stolz aus.

Dazu passt auch die hohe Flexibilität des gesamten Raumes. Sitzbestuhlung, Möblierung für Stehparties, Tanzfläche, alles ist möglich. „Das lässt sich auch während einer Veranstaltung umbauen“, erläutert er „das kommt nur auf die Vorstellungen der Gäste an.“

Das Prinzip des Mietclubs hat Gunnar Stahlberg aus seiner Mini-Bar, die neuerdings Mietbar heißt, übernommen. Interessenten mieten die Location an, Stahlbergs Team kümmert sich auf jeden Fall um Getränke, Barbetrieb und Einlass. Alles andere kann man selbst organisieren oder sich beraten lassen. „Wir vermitteln alles, Bands, DJs, Caterer“, erklärt der Event-Profi, „nach 10 Jahren Veranstaltungen haben wir ein sehr großes Netzwerk.“ Unterschied: in der Mietbar ist bei 40 Gästen Schluss, im Mietclub sind 80 – 120 Menschen möglich, je nach Bestuhlung.

Auf eine Zielgruppe mag er sich nicht festlegen, „das ist völlig offen“, meint er, „ein 18. Geburtstag soll hier genauso cool und angenehm ablaufen wie ein 75.“ Am kommenden Samstag, 26.2., öffnet der neue Mietclub von 17 bis 22 Uhr erstmals für einen Tag der offenen Tür. Am 5. März ist das offizielle „Club Opening“ mit Kiti Arsa aus Stuttgart am DJ-Mischpult.