Eröffnung
Der Engelhof zündet die erste Stufe

Nach zwei Testläufen an Himmelfahrt und Pfingsten empfängt der neue Biergarten auf der Alb ab sofort an Wochenenden Gäste. Der erfolgreiche Start stimmt die Betreiber zuversichtlich.

Vater und Sohn sind zufrieden mit dem Start: die Engelhof-Betreiber Erhard und Matthias Wissler. Foto: Carsten Riedl

Mehr als 13 Stunden hat bisweilen der Arbeitstag von Matthias Wissler. Neben seinem Job als Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft im familieneigenen Unternehmen koordiniert der 34-jährige die Bauarbeiten auf dem Engelhof. Zwischen Kundenbesuchen, Homeoffice und Handwerkerterminen gibt es da auch noch eine Landwirtschaft. Schließlich bewirtschaften die Wisslers in ihrem Bioland-Betrieb in dritter Generation fast 70 Hektar Grünland, und zuletzt stand die Heuernte an. Es ist eine fordernde Zeit, daraus macht der Junior keinen Hehl, doch irgendwann wird der Engelhof das sein, worin er seine ganze Energie stecken will. Ein Lebenstraum.

Tolle Atmosphäre. Das hat richtig Spaß gemacht.

Matthias Wissler, der Gastgeber auf dem Engelhof, zum Biergarten-Start.

Der erste Schritt ist seit wenigen Wochen gemacht. An Himmelfahrt fand die Feuertaufe statt, am Pfingstmontag wurde nachgelegt. Der gelungene Start war Lohn für harte Arbeit und macht Mut, für das, was kommen soll. Wanderer und Radler strömten an beiden Tagen zu Weißwurstfrühstück, Kässpätzle, Linsen-Bowl oder „Obatzda“ im lauschigen Winkel zwischen der Diepoldsburg und dem Lenninger Albtrauf.

Samstag und Sonntag bis 18 Uhr

Es ist der Start für einen ersten zaghaften Regelbetrieb. An Wochenenden empfängt der Engelhof nach einem Vierteljahrhundert gastronomischen Tiefschlafs ab sofort wieder Gäste, Samstag und Sonntag jeweils von 12 bis 18 Uhr. „Wir müssen Erfahrungen sammeln, und die ganze Infrastruktur muss langsam wachsen“, sagt Matthias Wissler. Dazu gehört eben auch, dass an beiden Starttagen gegen Nachmittag der Essensnachschub ins Stocken geriet. Auf den großen Paukenschlag mit einer groß angekündigten Eröffnungsparty haben die Wisslers aus gutem Grund verzichtet. Ein behutsamer Einstieg sollte es sein, in sachten Schritten. Ein Plan, der aufzugehen scheint. Die Leute hätten viel Verständnis gezeigt, wenn mal etwas nicht perfekt geklappt hat, meint der Juniorchef.  „Sehr viele, die uns ermutigt und alte Erinnerungen an den Engelhof geteilt haben“, sagt er. „Eine tolle Atmosphäre, das hat richtig Spaß gemacht“. Selbst das von manchen befürchtete Verkehrschaos blieb aus. Am Engelhof gibt es nur wenige Parkplätze, fünf Gehminuten entfernt liegt ein Wanderparkplatz. Die große Mehrheit der Gäste kamen zu Fuß oder mit dem Rad

Wenn das Angebot ankommt und es die Personallage zulässt, sollen irgendwann weitere Öffnungstage hinzukommen. Acht Mitarbeiter in Teilzeit plus fünf Familienmitglieder umfasst das Team zurzeit. Das kann sich zum Start durchaus sehen lassen, schließlich gibt es fast keinen Gastronomiebetrieb mehr, der nicht über Personalmangel klagt. Die kommenden Monate müssen jetzt zeigen, wie Biergarten und Baustelle zusammenpassen. Denn drinnen arbeiten die Handwerker weiter. Spätestens im Herbst soll der Haupteingang zum künftigen Landgasthof neu gestaltet werden. Die vergangenen Wochen konzentrierten sich sämtliche Anstrengungen auf die Fertigstellung des Biergartens: Sitzterrassen, Selbstbedienungsbereich, Außenküche. Das Angebot bleibt vorerst das, was es ist: klein, aber fein – und biergartenkompatibel.