Kirchheim
Der Kirchheimer Freihof dehnt sich aus

Erweiterung   Die Grundschule erhält einen dreigeschossigen Neubau an der Wollmarktstraße, der Platz bietet für eine Mensa, für die Ganztagsbetreuung und für vier zusätzliche Klassenzimmer.  Von Andreas Volz

Der Schuppen an der Wollmarktstraße, der Parkplatz dahinter und das Wohngebäude links hinter dem Schuppen müssen dem Erweiterungsbau der Kirchheimer Freihof-Grundschule weichen. Im Januar 2027 soll dort der Unterricht beginnen.      Foto: Carsten Riedl

Im Kirchheimer Freihof wird es eng – und nicht nur dort braucht es eine Erweiterung: „In der Kernstadt fehlen uns zwei komplette Grundschul-Klassenzüge“, sagte Christoph Kerner, der Leiter der Abteilung Technische Infrastruktur, im Gemeinderat. Einer der beiden fehlenden Züge soll nun am
 

In der Kernstadt fehlen uns zwei komplette Klassenzüge an den Grundschulen.
Christoph Kerner
über den Erweiterungsbedarf an Schulen in Kirchheim

Rand des Freihof-Areals entstehen. Zwischen Schützenhaus und Wollmarktstraße will die Stadt Kirchheim bis Ende Dezember 2026 einen Neubau erstellen lassen. Für die vier zusätzlichen Klassenzimmer ist das Dachgeschoss vorgesehen, das zusätzlich noch Platz für zwei Material- und Unterrichtsvorbereitungsräume bietet.

Im ersten Obergeschoss gibt es sieben Räume für die Ganztagsbetreuung sowie Sanitärräume. Das Erdgeschoss verfügt ebenfalls über Räume zur Ganztagsbetreuung und Sanitärräume. Außerdem wird dort die Mensa samt Küche untergebracht. Was alle Stockwerke gemeinsam haben: Foyer respektive Flure sind auf allen drei Ebenen großzügig gestaltet und stehen als zusätzliche Aufenthaltsbereiche zur Verfügung.
 

Drei Gründe für den Neubau

Diese Aufteilung der Räume im Neubau weist auf die Gründe hin, die Kirchheims Oberbürgermeister Pascal Bader im Gemeinderat dafür nannte, warum es die Erweiterung der Freihof-Grundschule braucht: „Die Schülerzahlen nehmen zu. Wir müssen den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung erfüllen. Und wir brauchen zusätzliche Mensaräume, weil die vorhandenen Mensa zu klein ist für die gemeinsame Nutzung durch Grund- und Realschule.“

Der Begriff „Erweiterung“ könnte zu voreiligen Schlüssen verleiten: Es handelt sich nicht um einen klassischen Anbau, sondern wirklich um ein eigenständiges, neues Gebäude, das nicht nur über den Hof erschlossen werden soll, sondern auch noch einen eigenen Zugang von der Wollmarktstraße erhält. Einer der Gründe für diese Art der Erweiterung sind die Grundstücksverhältnisse: Der Platz, auf dem der Neubau entsteht, ist im Eigentum der Stadt, und der Freihof selbst sollte möglichst „frei“ bleiben, weil er ja auch als Schulhof genutzt wird.

Der Zugang zur Wollmarktstraße sorgte für ein gewisses Nachhaken im Gemeinderat: Andrea Helmer-Denzel (SPD) und Hans-Peter Weyhmüller (Grüne) verwiesen gleichermaßen auf die mögliche Gefahr, dass die Kinder „auf die Straße purzeln“ könnten, wenn sie das neue Schulgebäude verlassen. Hier sei die Verkehrssituation genau zu prüfen, um die Sicherheit der Grundschulkinder auf jeden Fall zu gewährleisten.
 

Fördermittel werden beantragt

Die Brutto-Gesamtkosten für den Neubau sind auf 6,6 Millionen Euro veranschlagt. 4,2 Millionen Euro sind im aktuellen Doppelhaushalt eingestellt. Die restlichen 2,2 Millionen Euro wären in einem Nachtragshaushalt für 2025 unterzubringen. Ein Förderantrag sollte noch im laufenden Monat eingereicht werden. Über die Höhe eines möglichen Zuschusses ist allerdings noch nichts bekannt.

Die Terminplanung sieht zunächst einen Teilnahmewettbewerb vor, der bereits im September mit der Beschlussfassung zur Ausschreibung abgeschlossen sein soll. Das Wertungsgremium für den Wettbewerb setzt sich aus Mitgliedern des Gemeinderats, der Stadtverwaltung, des Gestaltungsbeirats sowie aus Vertretern der Schule zusammen. Läuft alles nach Plan, wird im Mai 2025 der Totalübernehmer beauftragt, der von Juni 2025 bis Dezember 2026 Zeit hat zum Planen und Bauen. Bereits im Januar 2027 soll das Gebäude bezugsfertig sein.