Es ist eine Baustelle mit erschwerten Bedingungen: Die Stadt Kirchheim lässt derzeit die Pflastersteine am Rand des Marktplatzes erneuern – allerdings unter laufendem Marktbetrieb. Die Bauarbeiter können also nicht jeden Tag anrücken, und sie können vor allem ihre Baustelle nicht dauerhaft einrichten. Wenn sie vor einem Markttag Feierabend machen, sollten möglichst keine Löcher mehr im Boden klaffen.
Eine andere Schwierigkeit bestand im Vorfeld darin, die passenden Steine zu beschaffen, wie Christoph Kerner, der Leiter der städtischen Abteilung Technische Infrastruktur mitteilt: „Es ging darum, dass wir ein vergleichbares Material zu den vorhandenen Steinen finden. Da sind wir jetzt zum
Glück wieder im Bayerischen Wald fündig geworden.“ Von dort kommen auch die früheren Steine, mit denen der Marktplatz bislang gepflastert war.
Das hat unter anderem den Vorteil, dass die alten Steine jetzt nicht zu Schotter verarbeitet werden müssen: Brauchbare Steine werden im Bauhof gelagert, sodass jederzeit Ersatzmaterial zur Verfügung steht. Die Zeit der Löcher, die mit Teer gestopft werden, soll dann endgültig zu Ende sein auf dem Marktplatz.
Asphalt gibt es auf dem zentralen Platz im Herzen der Stadt trotzdem auch weiterhin: Die Mitte des Marktplatzes bleibt asphaltiert, weil Pflastersteine nicht immer der beste Bodenbelag sind. Wer einen Rollstuhl schiebt oder gar selbst im Rollstuhl sitzt, versucht gepflasterte Wege möglichst zu vermeiden. Ähnliches gilt für diejenigen, die auf Rollatoren angewiesen sind.
Neue Sitzbänke erhält der Marktplatz ebenfalls. Ziel ist es, die Sanierung Ende September abzuschließen, um nicht auch noch mit den goldenen Oktobertagen zu kollidieren. Die Abstimmung mit den Markttagen er schwert die Arbeit schon zur Genüge.
Die „richtige“ Neugestaltung bleibt noch aus
Die ganz große Neugestaltung des Platzes ist mit der neuen Pflasterung aber noch nicht erreicht. Aber da hat sich ja seit Corona einiges getan – quasi von selbst: Die Gastronomie sorgt vom westlichen Rand her für eine deutliche Belebung des Marktplatzes, sodass er auch außerhalb der Markttage rege genutzt wird, zumindest während der Freiluftsaison.
Eine weitere Schwierigkeit, die Christoph Kerner als Grund für das lange Warten auf die Teilsanierung nennt, ist die Haushaltslage. „Auch deswegen hat sich das immer wieder verschoben, selbst wenn es der Gemeinderat schon seit Jahren an uns heranträgt, dass wir den Marktplatz aufwerten müssen.“ Jetzt immerhin scheinen die 50 000 Euro im Haushaltsplan untergekommen zu sein.